Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

Zwangspfand gefährdet mehr als 10.000 Arbeitsplätze

(Hamburg) - Mit der Einführung des Zwangspfands auf Einwegverpackungen sind in der Getränkeindustrie mehr als 10.000 Arbeitsplätze gefährdet. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bei Betriebsräten in der Getränkeindustrie. „Mit diesem Ergebnis bestätigen sich unsere schlimmsten Befürchtungen“, hat der NGG-Vorsitzende Franz Josef Möllenberg am Dienstag (22. November 2005) in Hamburg erklärt.

Nach einer Erhebung des Marktforschungsinstituts GfK (Nürnberg) werde der Mehrweganteil bei alkoholfreien Getränken und Bier in Deutschland in diesem Jahr dramatisch auf unter 50 Prozent sinken. Diese Entwicklung, so Möllenberg, werde vom Handel forciert. Insbesondere der Discounthandel habe sich von der Mehrwegverpackung verabschiedet.

„Die Gewerkschaft NGG hat in der Vergangenheit stets das Zwangspfand abgelehnt und als Alternative eine Abgabe auf Einweggetränke gefordert. Diese hätte Einweg verteuert und Mehrweg über den Preis beim Verbraucher attraktiver gemacht. Mittlerweile scheint sich diese Auffassung auch unter Fachleuten durchzusetzen“, so Möllenberg. So habe der Sachverständigenrat der Bundesregierung für Umweltfragen wiederholt darauf hingewiesen, dass eine solche Abgabe auf Einwegverpackungen die umweltpolitisch erwünschte Lenkungswirkung zu Gunsten von Mehrweg habe und damit einer Pfandpflicht vorzuziehen sei. Möllenberg: „Die Gewerkschaft NGG fordert die neue Bundesregierung und den Gesetzgeber auf, schnellstmöglichst umzusteuern und das Zwangspfand ab 1. Mai 2006 durch eine Abgabe auf Einwegverpackungen in Höhe von mindestens zehn Cent je Stück zu ersetzen.“ Die Regelung sei sozial gerecht, denn Verbraucher könnten durch den Kauf von Mehrwegverpackungen den Zuschlag vermeiden. Dieses Umsteuern könnte auch den Bundeshaushalt entlasten: Die Umweltabgabe wäre jährlich auf etwa 15 bis 20 Milliarden Dosen und Flaschen, die heute noch der Pfandpflicht unterliegen, zu erheben. Dies würde zu Staatseinnahmen in Höhe von 1,5 bis zwei Milliarden Euro jährlich führen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Pressestelle Haubachstr. 76, 22765 Hamburg Telefon: (040) 38013-0, Telefax: (040) 3892637

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