Zwangspfand: Handel hält an Zuschlag fest
(Berlin) - Bei dem Gespräch mit Bundesumweltminister Jürgen Trittin am 11. Juni hat der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) seine Vorbehalte gegen das Pflichtpfand bekräftigt und als Alternative einen maßvollen Zuschlag auf Einweggetränkeverpackungen vorgeschlagen. HDE-Hauptgeschäftsführer Holger Wenzel:
"Der HDE bedauert, dass das Gespräch über das Pflichtpfand keine Annäherung der Positionen gebracht hat. Der HDE befürchtet daher, dass bei einem Festhalten an der Pfandpflicht der Markt für Einweggetränke zusammenbricht. Die rechtlichen Rahmenbedingungen verhindern den Aufbau eines bundesweiten Rücknahmesystems. Es ist dem Handel zum Beispiel bisher nicht erlaubt, die unterschiedlich hohen Kosten der Verpackungsrücknahme durch einen zentral gesteuerten Finanzierungsbeitrag auszugleichen. Wegen der unverhältnismäßigen Kosten eines Rücknahmesystems und drohender Bußgelder werden sich viele Handelsunternehmen dazu gezwungen sehen, auf den Verkauf von bepfandeten Einweggetränken ganz zu verzichten. Das Pfand wirkt daher in der Praxis wie ein Verbot von Getränken in Dosen und Einwegflaschen.
Um eine weitere Eskalation zu vermeiden, hat der HDE seinen Vorschlag erneuert, das Pfand durch einen maßvollen Zuschlag zu ersetzen. Angesichts der verhärteten Fronten schlägt der HDE vor, einen neutralen Moderator einzuschalten, der zwischen den Betroffenen vermittelt. Der Handel ist an einer raschen Lösung interessiert."
Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE)
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