Pressemitteilung | Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju)

Zwei-Klassen-Gesellschaft beenden! / Leiharbeit verdrängt reguläre Arbeitsverhältnisse - auch in den Redaktionen / Resolution des dju-Bundesvorstands zur Leiharbeit

(Berlin) - Auch in der Medienbranche wächst die Zahl der prekären Beschäftigungsverhältnisse. Es gibt immer mehr Leih- und Zeitarbeiter/-innen sowie Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit sog. Werkverträgen, die tatsächlich gar nicht "leihweise" oder "zeitweise" beschäftigt werden, sondern dauerhaft für weniger Lohn als die Stammbelegschaft. Der Gesetzgeber ermöglicht und beschleunigt diese Entwicklung, indem er im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) zulässt, Leiharbeit nicht zu befristen und schlechter zu bezahlen.

Was Journalist/-innen und Beschäftigten anderer Berufe in Zeitungsverlagen und Rundfunkanstalten nach ihren Branchen- oder Haustarifen zusteht, wird ihnen zunehmend durch missbräuchliche Beschäftigung in Leiharbeit vorenthalten. Auf diese Weise verdrängt Leiharbeit reguläre Arbeitsverhältnisse, unsichere und schlechter bezahlte Beschäftigung wird selbst zum Regelfall. Von Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen immer wieder als "moderne Form der Sklaverei" gebrandmarkte Formen der Beschäftigung halten so in diese Medien selbst Einzug.

Der Bundesvorstand der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di fordert den Gesetzgeber auf, den Grundsatz der gleichen Bezahlung für die gleiche Arbeit im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz zu verankern und Leiharbeit nur noch in begründeten Einzelfällen und zeitlich befristet zu erlauben, wie es vor der Novellierung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) der Fall war.

Verleger, Geschäftsführer und Intendanten fordert der dju-Bundesvorstand auf, die Zwei-Klassengesellschaft in Redaktionen, Verlagen und Rundfunkanstalten zu beenden und ihre Beschäftigten gerecht und gleich zu entlohnen. Nur so können unabhängiger Journalismus, Qualität und Vielfalt der Medien sowie der öffentliche Auftrag zur Pressefreiheit dauerhaft erhalten bleiben.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju), Bundesgeschäftsstelle Ulrike Maercks-Franzen, Bundesgeschäftsführerin Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin Telefon: (030) 69560, Telefax: (030) 69563657

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