Zweites Gesetzgebungspaket in Brüssel vorgelegt / Wirtschaft fordert Ergebnisse beim Single European Sky

(Berlin) - Nachdem die Europäische Kommission gestern (25. Juni 2008) neue Vorschläge zur Umsetzung des einheitlichen europäischen Luftraums vorgelegt hat, drängt die Verkehrswirtschaft auf messbare Ergebnisse.

Thomas Hailer, Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums in Berlin: "Seit zehn Jahren wird mit beträchtlichem Aufwand am Single European Sky gearbeitet. Zwischenschritte wurden erreicht, aber die durchgreifende Umsetzung steht aus. Es muss jetzt der Durchbruch kommen. Klimapolitisch und verkehrspolitisch ist das Projekt unverzichtbar."

Mit dem zweiten Single-European-Sky-Paket treten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung des gesamten Flugverkehrs und zum Klimaschutz noch stärker in den Vordergrund. Dazu will die EU-Kommission einheitliche Leistungsziele für die Flugsicherungsunternehmen in Europa vorgeben. Flugrouten sollen künftig stärker auf europäischer Ebene festgelegt werden.

Für die Wirtschaft, für Fluggäste und Fluggesellschaften ist wichtig, dass die Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament ohne Zeitverzug Umsetzungsmaßnahmen beschließen. Hailer: "Bei der Integration der Lufträume, der Konsolidierung der Flugsicherungsdienste und Steigerung der Kosteneffizienz brauchen wir jetzt konkrete Ergebnisse - und zwar nicht nur punktuell, sondern in ganz Europa. Die Zeit für nationale Zögerlichkeiten ist endgültig abgelaufen." Der Single European Sky ist auch entscheidend für den Beitrag des Luftverkehrs zum Klimaschutz. Durch die Vermeidung von Warteschleifen und Umwegen können europaweit bis zu 12 Prozent Treibstoff eingespart werden. Das ist gleichbedeutend mit 12 Prozent weniger CO2.

Hailer: "Auch Deutschland muss noch Hausaufgaben machen. Die teilweise Kapitalprivatisierung der Deutschen Flugsicherung DFS liegt politisch auf Eis. Dabei ist es gerade für die deutsche Flugsicherung im Zentrum Europas unabdingbar, für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gerüstet zu sein. Leider fahren wir in diesem Punkt im eigenen Land mit angezogener Handbremse."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Verkehrsforum e.V. Ingrid Kudirka, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Klingelhöferstr. 7, 10785 Berlin Telefon: (030) 2639540, Telefax: (030) 26395422

(el)