Verbändereport AUSGABE 5 / 2012

Best-of der wichtigen Social-Media-Tools

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Social Media wird allgemein synonym für Online-Kommunikation genommen. Das greift häufig aber zu kurz. Richtig ist, dass Social Media mit Kommunikation zusammenhängt. Schließlich geht es auch um Zusammenarbeit, die wiederum Kommunikation bedingt und benötigt. Neben den bekannten sozialen Netzwerken stehen eine Vielzahl weitere Möglichkeiten, Instrumente und Tools zur Verfügung. Ein Best-of.

„Web 2.0 ist keine Technologie, sondern ein Konzept […] letztendlich ist Web 2.0 so etwas wie eine Große Koalition, erkennbar vor allem daran, dass jeder plötzlich mit jedem kann“, schreibt Sascha Kösch, Journalist eines Online-Magazins. Entlang von vier Säulen – Zusammenarbeit (Collaboration), Kommunikation, Daten und Inhalte (User Generated Content), aber auch Monitoring und Produktivitätssteigerung – umreißen wir die wichtigen Social-Media-Tools.

Collaboration

Einen großen Teil der Social Media macht der Bereich „Zusammenarbeit“ oder im Englischen „Collaboration“ aus. Neben nahezu schon als klassisch zu bezeichnenden Diensten, wie Wikis oder Dokumenten-Management, stehen eine Reihe Online-Dienste zur Verfügung. Teilweise kostenlos bieten sie schon eine Menge der Möglichkeiten, die eine Online-Zusammenarbeit einfacher und vor allem zielführender macht.

Dropbox

Schon seit 2007 teilen Nutzer über Dropbox Daten, schieben sich Dokumente zu und greifen von mehreren Rechnern und Endgeräten auf ihre Online-Festplatte zurück. Neben der gemeinsamen Arbeit an verschiedenen Dokumenten wird Dropbox auch als Online-Datensicherung genutzt.

GoogleDocs

Stehen bei Dropbox noch die Synchronisation und Datensicherung im Vordergrund, fungiert GoogleDocs (bald unter dem Titel GoogleDrive) als Instrument, gemeinsam Dokumente zu erstellen und zu bearbeiten. Seien es Worddokumente, Excel-Dateien oder einfach Ideensammlungen: Freigeschaltete Nutzer können gemeinsam und in Echtzeit an einem Dokument arbeiten.

Mindmeister

Wer schon mal versucht hat, Ideen mit mehreren Nutzern aus verschiedenen Städten per E-Mail zu strukturieren, weiß: Es gibt deutlich angenehmeres Brainstorming. Wer nun aber nicht in der Lage ist, sich zu treffen, dem sei www.mindmeister.com empfohlen: ein Online-Mindmapping-Tool mit vielen Möglichkeiten, die gemeinsam erarbeitete Struktur zu exportieren und weiterzuverarbeiten.

Skype

IP-Telefonieren vom Feinsten. Mit Bildschirm-Teilung und Video-Konferenzen steht Skype an der Spitze einer Vielzahl von Online-Anbietern für Konferenzen. Dabei ganz schick: Wer sich mit Skype-Out eine eigene Telefonnummer zulegt, ist nicht nur per Skype-Namen online erreichbar, sondern kann ganz üblich via Telefon weltweit erreicht werden.

Plan.io

Projekte gemeinsam verarbeiten und verwalten, online und für das ganze Team. Das macht plan.io möglich. Neben den typischen Projekttools stellt das System auch Kommentarfunktionen, eine Aufgabenverwaltung und integrierte Wikis zur Verfügung sowie: Zeiterfassung und Dateiverwaltung. Da macht Online-Arbeiten richtig Spaß.

Kommunikation

Wer einen Twitter-Account sein Eigen nennt oder ab und an in Facebook herumsurft, dem genügt die Weboberfläche der Dienste. Wer jedoch tagtäglich eine Menge an Informationen teilen, verwalten, bewerten und kommentieren möchte, stößt mit den von den Anbietern bereitgestellten Oberflächen schnell an Grenzen.

Twhirl

Mehrere Twitter-Accounts können mit dem Chat-Dienst www.twhirl.org verwaltet werden. Bilder-Sharing (also das Verteilen von Fotos) und Link-Verkürzungen sind inklusive. Die Bedienung online und im Browser.

TweetDeck

Schon mächtiger und auch um Twitter herum gewachsen, zeigt sich www. tweetdeck.com als mächtige Verwaltungs-Oberfläche für Twitter-Accounts dar. Eigene Suchergebnisse, Direktnachrichten, Replys oder Re-Tweets stehen in jeweils personalisierbaren Spalten übersichtlich nebeneinander. Twitter in einem Blick.

HootSuite

Unter www.hootsuite.com steht die „Mutter“ der Social-Media-Dashboards bereit. Nicht nur, dass mehrere Twitter-Accounts bedient werden können, auch Facebook, LinkedIn oder Google+ lassen sich einbinden und über ein und dieselbe Oberfläche bedienen. Der Clou: Im Browser, auf dem Handy oder dem iPad stehen immer dieselben Informationen zur Verfügung, der Synchronisation sei Dank.

Hellotxt

Über 50 verschiedene soziale Netzwerke, Bookmark-Dienste oder Blogs wie Twitter, Facebook, myspace, flickr, LinkedIn, friendfeed, tumblr, Blogger.com, Google Buzz, Posterous, Wordpress in einer Oberfläche. So mächtig und anspruchsvoll der Dienst, dass Kommunikation zum Kinderspiel wird.

Cleverreach

Kommunikation ganz klassisch bietet der Dienst www.cleverreach.de. E-Mails und Newsletter werden online erstellt und versendet, Kontakte können verwaltet und in Gruppen aufgeteilt werden. Neben umfangreichen Reporting- und Analyse-Fertigkeiten bringt das auch einen Spam- und Darstellungstest im Vorfeld der eigentlichen Versendung des Newsletters mit.

Wordpress

 Einfach einen Blogtitel, einen Nutzernamen und Kennwort, fertig ist der eigene Blog unter www.wordpress.com. Die Plattform bietet umfangreiche Templates und direkte Einbindung des Blogs. Wer der Community nicht traut, kann Wordpress auch auf dem eigenen Server installieren und als Content-Management-System nutzen.

Facebook

Mit fast 1,9 Milliarden Nutzern ist Facebook der Titan unter den sozialen Netzwerken. Der Name Facebook leitete sich von den „Facebooks“ ab, die den Studierenden an einigen amerikanischen Colleges zur Orientierung auf dem Campus ausgehändigt werden. In diesen Facebooks sind andere Kommilitonen abgebildet (Face (engl.), zu Deutsch: Gesicht, Konterfei) und sollen eine Gemeinschaftsbildung auf dem Campus unterstützen.

XING

Die Online-Community XING ist eine  Plattform, in der natürliche Personen vorrangig ihre geschäftlichen Kontakte zu anderen Personen verwalten und pflegen. Neben den üblichen Funktionen bietet die Plattform sogenannte Community-Funktionen wie Kontaktseiten, Suche nach Interessengebieten, Foren, Unternehmenswebseiten und  Fachgruppen.

Daten und Inhalte

Es fällt auf, dass es sich nicht mehr nur um Text handelt. Bilder und Videos haben einen großen Anteil und werden rasch und schnell produziert, gespeichert und verteilt. Dabei reichen
häufig eine gute Digitalkamera und eine schnelle Internetleitung, um den Live-Chat mit dem Verbandspräsidenten parallel ins Internet zu übertragen. Fragen per Twitter, Lächeln im Podcast.

Slideshare

Kommunikation, diesmal mehr in eine Richtung. Zur Veröffentlichung und Verlinkung (und selten Diskussion) der eigenen Vorträge und Präsentationen lädt www.slideshare.net ein. Ein Fundus von Abertausenden kostenfreien PowerPoint-Präsentationen stehen zur Recherche zur Verfügung.

Prezi

Wie im Flug durch die Präsentation. Das geht unter www.prezi.com, wo Präsentationen als eine Mind-Map angelegt werden und in die einzelnen Präsentationsbereiche mit den Inhalten gezoomt wird. Das sieht nicht nur schick aus, sondern funktioniert auch über einen Browser. Für die Präsentation ist lediglich ein Online-Zugang notwendig.

Evernote

Notizen online und auf jedem Endgerät, egal ob Computer, Handy oder Tablet. Das verspricht der Dienst www.evernote.com und hält das Versprechen. Die abgelegten Notizen können aus einem Text bestehen, aber auch ganze Webseiten sein, gesprochene Memos, Fotos oder Scans.

Delicious

Ein Social-Bookmarking-Dienst wie http://del.icio.us speichert, sortiert und veröffentlicht die eigene Linksammlung. Wer für Mitarbeiter interessante Links speichern und einfach zugänglich machen will, nutzt diesen oder viele andere der Bookmarking-Tools wie www.mister-wong.com oder www.pinboard.in.

Zotero

Keine reine Online-Anwendung, doch www.zotero.org ist der Zettelkasten der Zukunft. Eingebunden als Erweiterung in den Browser Firefox bietet es – dann auch rechnerübergreifend – die Möglichkeit, Bookmarks zu speichern, dazu die Internetseiten abzulegen und gleichzeitig auch zitierfähig bereitzuhalten. So macht wissenschaftliches Zitieren von Online-Quellen Spaß.

OpenSlides

Unter www.openslides.org kann die Versammlungsleitung alle Inhalte einer Veranstaltung, wie Tagesordnung, Antragstexte, Redner- und Kandidatenlisten, Wahlergebnisse und vieles mehr an die Leinwand projizieren und online zur Verfügung stellen. Außerdem verwaltet OpenSlides die anwesenden Teilnehmer. So kann die Anwendung Kandidaten für anstehende Wahlen aufstellen, vorgedruckte Wahlscheine generieren und ausgezählte Wahl- und Abstimmungsergebnisse anzeigen.

MakeTV

 Die Macher schreiben, dass sie Fernsehen live machen. Nur vom Nutzer selbst. Die eigene Konferenz und Pressemitteilung schnell und einfach ins Internet zu bringen, das ermöglicht der Dienst www.make.tv, dabei ist es egal, ob am Ende auf dem Smartphone gestreamt wird oder im Web-Browser geschaut wird. Der Live-Podcast.

SlidePresenter

Präsentation und Vortrag als Online-Video, das steht unter www.slidepresenter.com zur Verfügung. Sprechervideo mit synchroner PPT, aufeinander abgestimmt. In wenigen Schritten kann der Vortrag online gestellt und danach auf den eigenen Internetseiten eingebunden werden. So wird aus einer PowerPoint-Datei mit einem Sprechervideo ein E-Learning-Angebot.

Monitoring und Produktivitätssteigerung

Was nutzen die ganzen Instrumente, wenn gar nicht klar ist, wer erreicht wird? Welche Themen kommen an und welche nicht? Hier greifen ausgereifte Monitoring-Tools, die das Online-Leben deutlich vereinfachen helfen. Nicht mehr stundenlang bei Facebook schauen, wer redet denn wie über meine Themen und Branche, sondern automatische Medienanalyse online, schnell und einfach.

GoogleAnalytics

Viel gescholten, aber doch schlicht gut für all diejenigen, die eine Internetseite ihr Eigen nennen und wissen möchten, wie die Seite im Internet genutzt werden. Viele Daten sind einsehbar, der Besucherstrom auf der eigenen Seite nachzuvollziehen und die IP zu verkürzen, wenn Datenschutz oder eigenes Wohlbefinden es empfehlen.

Namechk

 Ist mein Organisationsname eigentlich noch frei? Viele Social-Media-Dienste unterstützen die personalisierte Namensgebung, damit Marken auch wiedergefunden werden. Der Dienst namechk.com stellt als Meta-Suchmaschine genau das Tool, um einfach und schnell in Erfahrung zu bringen, ob der eigene Verbandsname bei Facebook, Twitter oder XING noch zu haben ist.

Socialmention

Wer spricht eigentlich über den Verband und wie spricht die Online-Welt? Das bringt das Tool www.socialmention.com in Erfahrung und es versucht dabei nicht nur, verschiedene Quellen abzufragen, sondern auch zu analysieren, wie die Qualität der Äußerungen ist.

Netvibes

Neben HootSuite ein mächtiges Social-Media-Dashboard, dass sich unter
www.netvibes.com als Startseite für die eigenen Social-Media-Aktivitäten anbietet. In verschiedenen Boxen und Widgets können die gängigen sozialen Netzwerke eingebunden und mit automatischen Suchen verknüpft werden, um bei jedem Rechner-Start auf dem Laufenden zu sein.

HootSuite

In der Freeware-Version ist HootSuite ein Social-Media-Dashboard, in der kostenpflichtigen Vollversion ein umfängliches Monitoring-Paket. Unter www.hoot-
suite.com stehen umfangreiche Such- und Analyse-Tools zur Verfügung, die einen Rundumblick über die eigenen Social-Media-Aktivitäten ermöglichen.

TrendSpottr

Die, so schreiben die Macher, „virale“ Echtzeit-Suche für Social-Media durchstöbert Dienste und Tools nach aktuellen Inhalten, eigenen Suchbegriffen und Trends. Unter www.trendspottr.com.

Im Mitmach-Web, oder eben Social Net, dem Internet der sozialen Medien, steuert jeder Inhalte bei, berichtet, ergänzt, kommentiert und kritisiert, fotografiert und bebildert. Die Nachricht emanzipiert sich vom ausschließlichen Gut geschulter Redakteure hin zu einem Kollektivgut. Doch das ist nicht alles. Es geht nicht nur um Presse und Kommunikation, es geht um Zusammenarbeit und gemeinsame Kommunikation. Dieses kleine Best-of zeigt eine Auswahl der Dienste, Tools, Instrumente und Möglichkeiten.

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Autor/in

Tim Richter

ist Redaktionsleiter des Deutschen Verbände Forums – verbaende.com und ständiges Mitglied der Redaktion des Verbändereport. In verschiedenen Positionen setzt er die Möglichkeiten des Internets und von Social Media zur Schaffung von Öffentlichkeit ein. Er ist Mit-Herausgeber des Fachbuches „Social Media in Verbänden“ und berät Organisationen im erfolgreichen Einsatz und Umgang mit den neuen Medien.

http://www.verbaendereport.de

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