Die ohnehin seit Jahren deutlich zunehmende Gefahrenlage im Cyberraum hat mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine nochmals an Schärfe gewonnen. IT-Sicherheit bedarf spätestens jetzt der vollen Aufmerksamkeit und größtmöglichen Wachsamkeit aller Unternehmen, staatlichen Stellen und Organisationen wie der Verbände und verbandsähnlichen Einrichtungen.
Wie real ist die Gefahr? Die IT-Sicherheitswirtschaft und das BSI1 konnten bereits eine neue schädliche und von langer Hand geplante Malware namens „Hermetic Wiper“ identifizieren – eine Schadsoftware, die Daten bei betroffenen Systemen vollständig und unwiderruflich löschen kann. „Wiper“ wurde zunächst in der Ukraine beobachtet, es wird jedoch auch schon (unbestätigt) über Fälle in anderen Ländern berichtet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) meldet am 15. März: „Die im Zuge des aktuellen kriegerischen Konflikts von russischer Seite ausgesprochenen Drohungen gegen die EU, die Nato und die Bundesrepublik Deutschland sind mit einem erheblichen Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs verbunden.“8 Russische IT-Unternehmen, wie auch der Anbieter von IT-Sicherheitslösungen Kaspersky, könnten unter Umständen instrumentalisiert werden. Schon lange vor dem Einmarsch in die Ukraine hat Russland eine digitale Offensive mit Angriffen im Cyberraum auf militärisch