„In einer Zeit, in der immer wieder von notwendigen Bildungsreformen gesprochen wird, macht es wenig Sinn, nur nach neuen Elite-Hochschulen zu rufen. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass unser Land über eine Vielzahl bewährter und renommierter Bildungs- und Fortbildungseinrichtungen verfügt. Dazu gehören mit Sicherheit die VWAen, die nun schon seit mehreren Jahrzehnten aus zahllosen beruflichen Lebensläufen nicht mehr wegzudenken sind.“ So bewertet Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble die Studienmöglichkeiten an den mehr als 100 Berufs-, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien, die dem Bundesverband Deutscher Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademien angehören.
Die VWA hat seit 2008 viel Neues im Gepäck. Dr. Diana Reuter, Bundesgeschäftsführerin und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademien e.V., sprach darüber in einem Interview mit Verbändereport:
VR Ihr Motto lautet: „VWA – die Wissen schafft“. Was genau verbirgt sich dahinter?
Dr. Diana Reuter Darin spiegelt sich unser Akademiegedanke wider – wissenschaftliche Erkenntnisse und berufliche Erfahrungen praxisnah und berufsbegleitend mit dem Ziel zu vermitteln, für verantwortungsvollere Tätigkeiten zu qualifizieren; oder anders gesagt: Berufstätige zum ökonomisch und juristisch versierten Generalisten weiterzubilden. Dafür haben wir eine neue Imagekampagne aus der Taufe gehoben, mit der wir seit Januar verstärkt in den Medien werben, um auf die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien als bewährte Weiterbildungsinstitutionen aufmerksam zu machen.
VR Neu seit diesem Jahr sind geänderte Zulassungsvoraussetzungen zum VWA-Studium. Wer kann sich bei Ihnen einschreiben und welche Abschlüsse können erreicht werden?
Dr. Diana Reuter Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes sowie Fach- und Führungskräfte aus der Wirtschaft können mit und ohne Abitur an den Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien studieren. Dies ist seit 2008 auch Beamten und Angestellten des mittleren Dienstes möglich. Die Zulassungsvoraussetzungen kann man unter www.vwa.de in der Rubrik „Studienangebote – VWA-Studium“ einsehen. Die generalistischen sechssemestrigen VWA-Studiengänge schließen mit dem Abschluss zum Betriebswirt (VWA) bzw. zum Verwaltungs-Betriebswirt (VWA) ab. Die Qualität des Studiums sichern die Dozenten der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien – zumeist erfahrene Hochschulprofessoren und exzellente Praktiker.
VR Ein berufsbegleitendes Studium ist mit hohem Aufwand verbunden. Welche Gründe sprechen dennoch für ein solches Studium?
Dr. Diana Reuter Es ist eine Investition in die berufliche Zukunft, die sich lohnt. Dies belegt die aktuelle Umfrage unter VWA-Absolventen. 74 Prozent der Befragten gelang der berufliche Aufstieg in ihrem Unternehmen bzw. in den Kommunal-, Landes- oder Bundesverwaltungen. Entsprechend den Laufbahnverordnungen des Bundes und der Länder wird zudem der VWA-Abschluss als Nachweis besonderer fachlicher Kenntnisse angesehen.
VR Manchmal ist die Entscheidung zum Studium auch mit einer Kostenfrage verbunden. Gibt es Fördermöglichkeiten oder Stipendien für diesen Bildungsweg?
Dr. Diana Reuter Die Aufwendungen für das VWA-Studium, wie Studien- und Prüfungsgebühren, Fahrtkosten und Studienliteratur, können als steuerlich abzugsfähige Werbungskosten beim Finanzamt geltend gemacht werden. Berufstätige, die jünger als 25 Jahre sind und eine Ausbildung abgeschlossen haben, können über die Begabtenförderung des Bundes ein Stipendium bis zu 5.100 Euro erhalten. Details dazu findet man unter www.begabtenfoerderung.de.
VR Wo können Bildungshungrige mehr über die VWAen erfahren?
Dr. Diana Reuter Wir haben 2008 unseren Internetauftritt modernisiert. Auf der Website www.vwa.de kann man jetzt noch übersichtlicher und schneller alles über das VWA-Studium und die VWA-Organisation erfahren. Eine weitere Informationsquelle ist die „AKADEMIE“ – unsere Zeitschrift für Führungskräfte in Verwaltung und Wirtschaft. Auch die bekam in diesem Jahr eine Frischzellenkur und präsentiert sich jetzt sichtlich frischer und informativer. Das zeigt auch: Die VWA-Familie ist eben stets offen für Neues.
Darüber hinaus können sich Bildungswillige an den über 100 Akademie-Standorten deutschlandweit informieren.
Frau Dr. Reuter, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.