Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 6 / 2018

Besondere Eventlocations für besondere Tagungen

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Natürlich: Es kommt auf die Inhalte an. Eine Tagung wird nur dann zum Erfolg, wenn das Vortragsprogramm stimmig ist. Einen Einfluss auf das Gelingen einer Veranstaltung kann aber auch das Ambiente haben. Ist es inspirierend, anregend oder schlichtweg einfach einmal etwas anderes, so kann sich auch das positiv auswirken. Wir stellen deshalb Schiffe, ein Kunstmuseum, ein Kloster, eine Rennstrecke, einen Freizeitpark und ein Spiegelzelt als besondere Eventlocations vor.

(C) Verbändereport Ausgabe 6, September/Oktober 2018


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Auf ein Schiff steigen, hinaus aufs Meer fahren, den Sonnenuntergang am Horizont erleben – so stellen sich immer mehr Deutsche ihren Urlaub vor. 2017 haben laut Deutschem Reiseverband so viele Bundesbürger eine Kreuzfahrt gemacht wie noch nie. Für Veranstalter, die ihre Tagung mit einem Ferienfeeling verfeinern möchten, bietet die Reederei Tallink Silja verschiedene Schiffstouren durch die nördliche Ostsee an. Sechs täglich bediente Routen und elf Luxus-Kreuzfahrtfähren stehen zur Auswahl, die zum schwimmenden Schauplatz von Kongressen und Tagungen werden. Sie bieten Konferenz- und Eventmöglichkeiten für Gruppen ab zehn bis hin zum Vollcharter mit 3.000 Personen. Jedes Schiff verfügt über ein Konferenzzentrum mit bis zu 25 Konferenzräumen. „Am liebsten empfehlen wir Gruppengrößen zwischen 50 und 150 Personen“, sagt Marina Selikowitsch, Business Development Director bei der Tallink Silja GmbH. „Bei dieser Größe können wir den Gästen nicht nur unseren gewohnten Service aus einer Hand anbieten – Tagung, Verpflegung, Übernachtung und Minikreuzfahrt –, sondern auch noch Exklusivität: beispielsweise ein spezielles Menü oder ein Sonderevent auf dem Schiff.“

Eine mögliche Route für solche Tagungen bieten die Schwesternschiffe Silja Serenade und Silja Symphony, die ab Stockholm in See stechen, bis Helsinki fahren und dann nach Stockholm zurückkehren – oder vice versa. Etwa 40 Stunden ist die Luxus-Kreuzfahrtfähre auf dieser Strecke insgesamt unterwegs; die Schiffe können während der Überfahrt und der Liegezeit im Hafen für das Tagungsprogramm an Bord genutzt werden. „Wir raten unseren Kunden aber, in Helsinki von Bord zu gehen und eine Stadttour zu machen oder ein Incentive-Programm anzubieten.“ Zurück auf dem Schiff essen die Teilnehmer gemeinsam, sehen sich eine Live-Show an, nutzen das Wellness-Angebot oder treffen sich zum entspannten Zusammensein an der Bar – mit Blick aufs Meer, versteht sich. Auch zusätzliche Events können organisiert werden, etwa Wein- oder Whiskyproben, eine Kasinoschule oder Parfüm- und Make-up-Kurse. Zwei Nächte verbringen die Teilnehmer auf dem Wasser.

Auch kürzere Touren mit nur einer Übernachtung werden angeboten, etwa von Stockholm nach Turku und zurück. „Das ist unsere schönste Strecke“, sagt Marina Selikowitsch, „weil sie durch die Schären führt.“ Etwa 23 Stunden dauert diese Route durch die finnische Meereslandschaft mit den unzähligen kleinen Inseln. Die Luxus-Kreuzfahrtfähren verkehren täglich zwischen Stockholm, Helsinki, Turku, Tallinn und Riga. Alle Starthäfen sind von allen großen internationalen Flughäfen per Direktflug erreichbar. Auf Wunsch unterstützen die Mitarbeiter der Tallink Silja GmbH Veranstalter bei der Organisation des Transfers vom Flughafen zum Hafen, dazu arbeiten sie mit Anbietern vor Ort zusammen.

Von Kunstwerken umgeben

Kann etwas inspirierender sein als die Kunst? Als die Kreativität, die sich auf Leinwänden widerspiegelt, in Stein gemeißelt wurde, als Performance erlebbar wird? Dem Wunsch vieler Veranstalter entspricht es, dass Museen heute Events in ihren Ausstellungsräumen ermöglichen oder Tagungsräume einrichten.

Im Arp Museum Bahnhof Rolandseck im rheinland-pfälzischen Remagen ist es möglich, zu Events einzuladen, Empfänge zu geben oder Präsentationen zu halten. Veranstalter können dazu die historischen Räume im Bahnhof Rolandseck oder im angeschlossenen Neubau des Museums nutzen, das 2007 eröffnet wurde. Der Gebäudekomplex bildet eine Einheit, er steht leicht erhöht in Rheinnähe.

In den klassizistischen Räumen des früheren Bahnhofsgebäudes sind zwei repräsentative, mit Kronleuchtern ausgestattete Festsäle für knapp 200 Personen nutzbar. Eine große Terrasse gibt den Blick auf die Umgebung frei. Auch die Nutzer der großflächig verglasten Lobby im modernen Neubau des Museums genießen den Ausblick auf den Fluss und die umgebende Hügellandschaft des Siebengebirges. Sie ist für Empfänge und Vorträge mit bis zu 120 Gästen geeignet.

Das Arp-Museum bleibt damit der Tradition des Bahnhofs treu: 1858 wurde er fertiggestellt, kurz nachdem die Bahnstrecke aus Richtung Norden bis Rolandseck ausgebaut worden war – damit erhielt der Tourismus großen Aufschwung. Der Bahnhof wurde zum Empfangsgebäude und gleichzeitig zum Treffpunkt der bürgerlichen Gesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg drohte der Bahnhof zu verfallen und abgerissen zu werden, ein Bonner Galerist und einige Künstler verhinderten das, indem sie den Bahnhof zu einem Ort machen, an dem Künstler arbeiten und auftreten konnten.  

Namensgeber des heutigen Museums sind Hans Arp (1886 bis 1966) und Sophie Taeuber-Arp (1889 bis 1943). Das Museum basiert auf ihrer Kunst – Hans Arp war deutsch-französischer Maler, Grafiker, Bildhauer und Lyriker, er war Mitbegründer der Bewegung des Dadaismus. Auf vier Ebenen sind nun Ausstellungsflächen eingerichtet, die zeitgenössische Malerei und Skulpturen zeigen. Bis 20. Januar 2019 präsentiert das Arp-Museum die Ausstellung „Im Japanfieber“, die den Einfluss Japans auf die westliche Kunst in den Mittelpunkt stellt – vom Impressionismus bis hin zur aktuellen Popkultur.

Tagen in klösterlicher Atmosphäre

Stilvoll ausgestattete Räume für Tagungen bieten auch Schlösser, Villen, Herrenhäuser und Klöster, das Kloster Seeon beispielsweise: Der repräsentative Festsaal des ehemaligen Benediktinerklosters hat glänzendes Holzparkett, stuckverzierte Mauern und eindrückliche moderne Kronleuchter. In diesem Raum, in dem früher einmal der Abt residierte, sind heute Tagungen mit festlichem Rahmen möglich. Zu Konferenzen und Empfängen können in den gut 180 Quadratmeter großen Saal mit Bühne bis zu 190 Personen geladen werden. Vom Festsaal aus schauen die Gäste auf den See.

Den Seeblick werden demnächst auch die Nutzer des Kramerhauses genießen, das derzeit noch umgebaut und restauriert wird. Dieses eigenständige Nebengebäude – direkt am Seeufer – bildet den nördlichen Abschluss der einstigen, noch immer imposanten Klosteranlage. Das historische Gebäude – bis vor Kurzem als privates Wohnhaus genutzt – wird nun in die Hotelanlage des Kultur- und Bildungszentrums integriert und zum Tagungshaus umgestaltet.

Das Kramerhaus bietet Gruppen, die sich separiert vom restlichen Tagungsbetrieb treffen wollen, mit großem Kaminzimmer und Gewölbefoyer im Erdgeschoss ein exklusives und behagliches Zuhause. Im ersten Stock stehen den Gästen vier stilvolle Doppelzimmer zur Verfügung. Im eigentlichen Hauptgebäude des Kultur- und Bildungszentrums gibt es dann noch weitere 88 Gästezimmer – sie sind heute viel komfortabler und großzügige, als in ihrer früheren Funktion als Mönchszellen.
Tagungsgruppen können sich beispielsweise bei einer Führung die historischen Gebäudeteile, die romantische Rokoko-Kapelle und die russisch-orthodoxen Leuchtenberg-Grabmäler ansehen. Auch eine musikalische Spurensuche nach Wolfgang Amadeus Mozart ist im Angebot, der einst Kloster Seeon mehrmals seine Aufwartung machte.

Für die Öffentlichkeit öffnet Kloster Seeon am 28. Oktober 2018 seine Tore, dann feiert es 25-jähriges Betriebsjubiläum als Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern. Mit der Übernahme, Restaurierung und Eröffnung als Tagungs- und Kulturzentrum im Jahr 1993 konnte der Bezirk Oberbayern das Haus vor dem Untergang retten.

Nürburgring: Tagen mit Erlebnisprogramm

Veranstalter, die ein Faible für Tagungen haben, bei denen es rasant zugeht, möchte der Nürburgring ansprechen. An der weltbekannten Rennstrecke finden sich mehrere Eventlocations, die für Meetings, Tagungen und auch Großkongresse geeignet sind. Durch die Weiterentwicklung von einer reinen Rennstrecke zu einem Business- und Freizeitzentrum bietet der Nürburgring mittlerweile mehr als Motorsport: Über 300 Veranstaltungen werden hier jedes Jahr organisiert. Ein neues Konzept integriert nun auch die Umgebung in diese Veranstaltungen, um sie emotionaler zu gestalten – denn der Ort steht für Emotionen. Seit der Eröffnung im Jahr 1927 hat er Fans und Piloten aufregende Momente beschert, die Nordschleife gilt als anspruchsvollste Rennstrecke der Welt.

Als Location bietet der Nürburgring neben den Räumen für unterschiedliche Veranstaltungsgrößen und -formate auch ein Hotel direkt an der Rennstrecke sowie ein Fahr- und Erlebnisangebot auf und neben der Rennstrecke. So können Tagungsteilnehmer bei Formel-Trainings selbst ins Cockpit steigen, bei einer Kopilot-Fahrt die Rennstrecke auf dem Beifahrersitz eines erfahrenen Piloten erleben oder in der ring°kartbahn gegeneinander antreten. Darüber hinaus warten im Motorsport-Erlebnismuseum ring°werk besondere Fahrzeuge und die Geschichten der Nürburgring-Piloten; das hauseigene Kino zeigt aktuelle Kinofilme. Diese Angebote sind als Event-Bausteine bei Veranstaltungen miteinander kombinierbar. Auf Wunsch organisieren die Mitarbeiter des Nürburgrings eine Veranstaltung komplett, von der Planung bis zur Durchführung des Events.

Damit die Tagungsteilnehmer während spannender Tagungen nicht vergessen, dass sie sich am Nürburgring befinden, sind die Tagungsräume so angeordnet, dass sie den Blick auf die Rennstrecke ermöglichen. Darüber hinaus finden sich seit Kurzem an den Wänden der Veranstaltungsräume großformatige Fotos, die Rennszenen zeigen. „Uns ist es wichtig, dass der Nürburgring an jeder Wand spürbar ist und sich die Teilnehmer mittendrin im Geschehen fühlen. Der Motorsport ist und bleibt zentraler Bestandteil unserer Geschichte und wird immer unsere DNA sein“, so Michael Dürbaum, Leiter Vertrieb und Business Development. Für die Abbildungen an den Wänden wurden Szenen gewählt, die den Betrachter in das Geschehen hineinziehen – etwa ein Rennfahrzeug mit geöffneter Fahrertür oder ein Boxenstopp.

Veranstalter, die das Angebot „Vollgastagung“ wählen, erwartet außerdem ein mit Reifenstapeln und Signalfahnen geschmückter Tagungsraum. Die Pause wird dann zum „Boxenstopp“: Das Servicepersonal trägt Mechaniker- und Renn-Anzüge, aus Ölkannen fließt Kaffee und die Snacks sehen aus wie Slicks, wie die profillosen Reifen der Rennwagen. Nach der Tagung werfen die Teilnehmer bei einer Backstage-Tour einen Blick hinter die Kulissen, besuchen die Boxengasse und das Siegerpodest.
Zum neuen Veranstaltungskonzept für Businesskunden gehört auch der „Nürburgring Team-Cup“ als Rahmenprogramm. Die Teilnehmer bilden dazu mehrere Gruppen und bauen eine Seifenkiste. Diese Rennwagen treten schließlich bei einem eigenen Grand Prix gegeneinander an.

Freizeitpark statt Tagungszentrum

Ein ungezwungenes Zusammenkommen und den Freizeitcharakter einer Tagungsveranstaltung unterstreicht auch die Wahl einer Location wie ein Freizeitpark. Zahlreiche Parks bieten die Möglichkeit, einen Besuch ihrer Attraktionen mit einer Tagungsveranstaltung zu kombinieren.

Ein auf den ersten Blick ungewöhnliches Freizeitzentrum ist das Wunderland Kalkar: In seiner Mitte ragt der mit einer Berglandschaft bemalte Kühlturm eines Atomkraftwerks in die Höhe. Der schnelle Brüter, der hier, ganz im Westen von Nordrhein-Westfalen, gebaut wurde, ging nie ans Netz. Das direkt am Rhein gelegene Areal wurde deshalb umfunktioniert, es entstanden als Freizeitpark „Kernies’s Familienpark, ein Tagungszentrum mit 20 Räumen, eine Ausstellungsfläche von mehr als 6.000 Quadratmetern und über 430 Hotelzimmer. Events sind auf dem Gelände mit bis zu 10.000 Personen möglich. Genutzt werden können die Lokale der parkeigenen Kneipenstraße, auf Wunsch auch exklusiv, die Kegel- und Bowlingbahnen sowie die Kartbahn: Als Teambuilding-Aufgabe oder als Rahmenprogramm treten die Teilnehmer bei kurzen Rennen gegeneinander an. Zahlreiche weitere Angebote sind möglich: etwa ein Workshop, bei dem man lernt, eine Drohne zu fliegen, oder Archery Attack. Bei diesem Spiel schießen die Teilnehmer mit Pfeil und Bogen auf bestimmte Ziele. Gefahr für Leib und Leben besteht nicht: Die Pfeile haben weiche Spitzen aus Moosgummi.

Spiegelnder Glamour in der Hauptstadt

Der Glamour der goldenen Zwanziger spiegelt sich hier – im wahrsten Sinne – wider: Die „BAR JEDER VERNUNFT“ in Berlin-Wilmersdorf ist ein Spiegelzelt, ein Original aus den 1920er-Jahren. Von außen wirkt das Zelt unscheinbar, innen tut sich ein glitzernder Festsaal auf, der aus unzähligen kleinen und großen Spiegeln besteht. Durch zahlreiche Lampen und Lichter lässt sich das Zelt stimmungsvoll in viele Farben tauchen.

Die BAR JEDER VERNUNFT ist in unmittelbarer Nähe zum Kurfürstendamm im Berliner Westen gelegen. Sie ist ein Theater, genauso dient sie als verspielter Rahmen für Kundenveranstaltungen, Firmenfeiern und Galadinner. Der Innenraum ist groß genug für bis zu 300 Personen beim Stehempfang, bei Bankettbestuhlung können rund 200 Gäste unter dem Zeltdach Platz nehmen. Ein etwa 130 Quadratmeter großes Foyer und ein rund 300 Quadratmeter messender, von viel Grün umgebener Biergarten ergänzen das Raumangebot.

Wenn gewünscht, unterstützen die Mitarbeiter der BAR JEDER VERNUNFT bei der Konzeption, Organisation und Durchführung von Verbandsveranstaltungen. Davon, dass die BAR JEDER VERNUNFT eine mit moderner Veranstaltungstechnik ausgestattete Veranstaltungsstätte für Shows, Comedy, Chansons, Entertainment und Varieté ist, profitieren auch exklusive Events von Verbänden: Nationale oder internationale Künstler sorgen bei den Abendveranstaltungen für Unterhaltung. Die BAR JEDER VERNUNFT hat schon einige Künstler auf ihrem Weg in die Bekanntheit begleitet. Die Schauspielerin Meret Becker debütierte hier mit ihrer Gesangsstimme, der Comedian Michael Mittermeier feierte dort seine ersten Erfolge außerhalb Bayerns und Die Geschwister Pfister, schweizerisch-deutsche Musikkabarettisten, sind mit dem Spiegelzelt groß geworden. Désirée Nick, Eckart von Hirschhausen und Rainald Grebe treten immer wieder auf die Bühne im historischen Spiegelzelt und begeistern die Gäste mit ihrem Talent. (AB)

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