Bad Boll ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Göppingen mit gut 5.000 Einwohnern. Der Ort liegt etwa 50 Kilometer südöstlich der württembergischen Landeshauptstadt und gehört zur Region Stuttgart. Seit den 1990er-Jahren führt der Bioland Landesverband Baden-Württemberg seine Wintertagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll durch. Wie es zu der langjährigen Verbindung kam und dass die Tagungsstätte den eigentlichen Impuls für diese mittlerweile etablierte Veranstaltung gab, berichtet
© Verbändereport
Warum tagen Sie seit vielen Jahren in der Evangelischen Akademie Bad Boll?
Christiane Klei: Wir haben eine lange gemeinsame Geschichte mit der Evangelischen Akademie. Unsere Tagung ist aus einem Angebot der Akademie hervorgegangen: In den 1990er-Jahren fand eine Veranstaltung in der Akademie statt, bei der der Landesverband als Kooperationspartner und Berater dabei war. Das Konzept entwickelte sich stetig weiter, die Veranstaltung wurde immer größer – auch weil unser Verband wuchs –, sodass die Akademie die Tagung nicht mehr stemmen konnte. Deshalb wurden wir zum Veranstalter. Die Akademie war ein wichtiger Impulsgeber für die Arbeit des Landesverbands, dafür sind wir sehr dankbar. Wir sind froh, dass wir immer wiederkommen dürfen, denn die Akademie ist sehr entgegenkommend. Die Landwirte entscheiden manchmal sehr spontan, ob sie teilnehmen können – das ist eben auch wetterabhängig. In Bad Boll ist man extrem flexibel und geht auf unsere kurzfristigen Wünsche ein.
Wie wichtig ist es, dass das Tagungshaus ein zertifizierter Betrieb ist, Bio-Catering und Fotovoltaik-Strom bietet?
Christiane Klei: Natürlich spielen all diese Bemühungen um ein nachhaltiges Konzept eine sehr, sehr große Rolle. Wir schätzen das wunderbare Bio-Essen in Bad Boll und gerade die ressourcensparenden Maßnahmen gehen natürlich mit den Prinzipien unseres Verbandes zusammen.
Welche Ansprüche haben Sie an die Tagungsräume?
Christiane Klei: Wir nutzen das Technikangebot des Hauses ausgiebig. Wir belegen immer gleich mehrere Räume, den großen Festsaal, den wir drei Tage durchgehend nutzen, und mehrere kleinere Tagungsräume, weil sich die Teilnehmer in verschiedene Themenstränge splitten. Etwa 400 Einzelpersonen tauchen verteilt an den drei Veranstaltungstagen auf.
Welche Vor- oder Nachteile hat die Lage der Tagungsstätte in einem so kleinen Ort für Ihre Veranstaltung?
Christiane Klei: Bad Boll hat durch die landschaftliche Lage seinen Reiz. Die Veranstaltung ist immer im Januar oder Februar, wir gehen trotzdem raus. Die Landwirte sind völlig unkompliziert, sie sind sowieso bei jedem Wetter draußen.
Wie wichtig ist es für den Verband, in der Region Stuttgart zu tagen?
Christiane Klei: Bad Boll liegt für uns sehr günstig, wegen der guten Anbindung sowohl an die Bahn als auch an die Autobahn. Bad Boll liegt fast in der Mitte von Baden-Württemberg, unsere Mitglieder sind über das ganze Bundesland verteilt und können schnell zum Tagungsort kommen. Es ist uns nicht primär wichtig, dass die Veranstaltung in der Region Stuttgart stattfindet – aber Orte in dieser Region sind ein bisschen besser erreichbar. (AB)