Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 8 / 2018

Niedersachsen – der Wellenbrecher für attraktive Veranstaltungen

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Wer bislang für seine Kongresse oder Mitgliederversammlungen lediglich mit einem Auge auf die Hauptstadt Berlin, die sächsischen Regionen Dresden und Leipzig, diewestdeutschen Metropolen an Rhein und Ruhr oder etwas südlicher auf den Finanzplatz Hessens oder das Pkw-geprägte Stuttgart geschielt hat, könnte den zweitgrößten Landstrich Deutschlands außer Acht gelassen haben. Denn: Niedersachsen hat sich seit einigen Jahren schick gemacht – für kleine und große Veranstaltungen. Also: hoch im Nordwesten tagen, konferieren? Warum nicht! Niedersachsen lohnt sich.

(C) Verbändereport Ausgabe 8, November/Dezember 2018


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Das Flächenland Niedersachsen wird von manchem als großartiger Kartoffelacker bezeichnet; seinen knapp 8 Millionen Einwohnern wird häufig das Etikett von provinziellem Charme verpasst. Mag sein – aber diese Betrachtung ist oberflächlich. Niedersachsen ist weitaus mehr als Boßeln, Hühnerställe und Windräder. Das flache Land erstreckt sich von der Auto- und Technikstadt Wolfsburg über den Harz, die Lüneburger Heide, die Herrenhäuser Gärten in Hannover, die Hafenstädte Bremer- und Wilhelmshaven bis hin zu den Insel-Oasen der Ostfriesischen Inseln. Traumhaft.

Die Insel Norderney etwa lockt Veranstalter mit dem Internet-Slogan „Event mit Meerblick“. 2012 hat sogar eine Jury von 5.000 Eventagenturen, Firmenkunden und Tagungsplanern Norderney zu Deutschlands „Top-Eventlocation“ gekürt. Und auch Exbundeskanzler Gerhard Schröder gab der Insel seine besondere Aufwartung, als er sagte: „Norderney besticht durch Exklusivität, erlebbare Historie und seine einzigartige Natürlichkeit.“ Aber seien wir ehrlich: Eine größere Veranstaltung lässt sich auf der Ferieninsel nur außerhalb der Urlaubssaison durchführen. Und sie sollte frühzeitig geplant sein. Aber dann können sich eine Tagung, Konferenz, Incentive- oder Corporate-Eventveranstaltung lohnen und Ihre Teilnehmer beeindrucken. Denn die historische Bausubstanz dokumentiert ein Stück der „deutschen“ Geschichte: Norderney wurde 1797 zur ersten Königlich-Preußischen Seebadeanstalt (heute Staatsbad) ernannt und König Georg V. von Hannover machte Norderney ab 1851 zur Sommerresidenz der preußischen Königsfamilie.

Niedersachsen bietet Meeresbrise, aber auch Gastfreundschaft inmitten von Industrie und Autos

Springen Sie mit mir von der ostfriesischen Küste im Nordwesten an die östliche Grenze Niedersachsens – nach Wolfsburg und Göttingen.  Die Autostadt Wolfsburg verfügt über eine gute Anbindung sowohl mit dem Pkw als auch über den öffentlichen Bahnverkehr sowie über knapp 3.000 Gästebetten. Das bedeutet ausgewogene Rahmenbedingungen für Klein- und Großevents.
Die Autostadt GmbH – vielen als Produktions- und Auslieferungsort der Volkswagen Automodelle bekannt – punktet nicht nur mit Organisations-Know-how und modernem Technik-Equipment, sondern ebenfalls mit zahlreichen Möglichkeiten eines Rahmenprogramms: Fahrt in die Gläsernen Autotürme oder Off-Road-Fahrerlebnisse auf dem Geländeparcours mit dem VW Touareg. Außerdem eignen sich hierfür auch das Phaeno, ein Ort für Innovationen, und das Paläon, Forschungs- und Erlebniszentrum. Allein die beeindruckende Architektur und ihre räumliche Verknüpfung mit der Landschaft sind mehr als sehenswert.

Räumlichkeiten für Ausstellungen und parallelen Kongress bietet die Congress-Park Wolfsburg GmbH. Das Raumkonzept der Niedersachsen ist nicht nur flexibel, sondern für manche Veranstaltungen geradezu ideal: Drei Kongresssäle mit angebundenen Ausstellungsflächen und acht Konferenzräume können sich zu einer multifunktionalen Einrichtung vereinen. Immerhin stehen innen fast 5.000 und außen rund 6.000 Quadratmeter für Ausstellungen zur Verfügung.  

Tagungen mitten in Deutschland – eine gute Idee

Ortswechsel. Rund 140 Kilometer südlich geht’s über Braunschweig nach Göttingen. Die Universitätsstadt in Südniedersachsen ist mit 20 Prozent Studentenanteil an der Bevölkerung geprägt von jungen, innovativen Menschen. Dieser kreative Geist strömt durch die Gassen und Straßen der knapp 120.000 Einwohner zählenden Stadt. „Die Stadt hat was“ meinen Besucher, wenn sie die Stadt erobern.

Vielleicht ist Göttingen so eine Art Geheimtipp, den Sie auf jeden Fall mit ins Planungs-Kalkül ziehen sollten. Denn:  Zentraler geht’s nicht. Für Ihre Mitglieder und Teilnehmer liegt Göttingen immer mitten in Deutschland. Durch die optimale Anbindung an Straße und Schiene kommen sie schnell aus allen Himmelsrichtungen in die traditionsreiche Stadt. Mit dem Pkw erreichen die Teilnehmer Göttingen bequem über die wichtigste Nord-Süd-Tangente Deutschlands, die A 7, und die Ost-West-Verbindung der
A 38. Täglich ermöglichen über 100 ICE-Verbindungen eine komfortable Anreise mit der Bahn. Darüber hinaus kreuzen die wichtigsten Fernbusverbindungen Göttingen und halten am Rande der Innenstadt. Und mit Ihrer Veranstaltung bieten Sie Ihren Teilnehmern eine historische Stadt mit einer mehr als 1.000-jährigen Geschichte. Berühmt wurde Göttingen durch die 1734 gegründete Universität, mit der inzwischen 45 Nobelpreisträger verbunden sind. Mehr als 30.000 Studenten aus dem In- und Ausland prägen das Stadtbild. Der Standort Göttingen steht außerdem für zukunftsorientierte Entwicklungen und beherbergt beispielsweise fünf Max-Planck-Institute, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und das weltweit agierende Firmennetzwerk ‚Measurement Valley‘.

Die Hotellerie bietet vom 4-Sterne-Superior-Haus über das moderne Design-Hotel bis zum preisgünstigen Hotel Garni eine breit gefächerte und passende Unterkunftspalette. Insgesamt stehen 1.700 Zimmer mit über 3.100 Betten in Göttingen zur Verfügung. Weitere Übernachtungsmöglichkeiten im Umland noch nicht einberechnet. Obwohl Großstadt, ist Göttingen eine Stadt der kurzen Wege. Vis-a-vis dem Bahnhof befindet sich mit der Lokhalle die größte Veranstaltungslocation. Mit einer variablen Raumkapazität von 150 bis 7.500 Personen ist die Halle sowohl für Großveranstaltungen wie auch für Events in einem exklusiven Rahmen geeignet. Zahlreiche Hotels liegen in unmittelbarer Nachbarschaft. Vom ICE-Bahnsteig sind es zu Fuß weniger als zehn Minuten bis in die Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten. Das Freizeit In, eins der führenden Tagungshotels Deutschlands, bietet über 200 Zimmer und Suiten und darüber hinaus bis zu 44 Tagungsräume an.  Ihre Teilnehmer werden sich nicht nur in der Lokhalle gut aufgehoben fühlen, sondern beispielsweise auch in der Paulinerkirche, dem Tagungszentrum Alte Mensa oder in einem der modernen Tagungshotels. Ob Benefiz-Veranstaltung mit großem Orchester, Open-Air-Festival im Schlosspark des Gräflichen Landsitzes Hardenberg oder Event mit orientalischem Flair: Außergewöhnliche Orte und Konzepte sorgen dafür, dass die Veranstaltung in positiver Erinnerung bleibt. Göttingen lässt sich auf unterhaltsame Weise entdecken. So etwa auf Stadtführungen durch die historische Innenstadt. Es kann beispielsweise auf den Spuren von Carl Friedrich Gauß gewandelt, in die Göttinger Unterwelt hinabgestiegen oder Europas einzige noch produzierende Pfannensaline besichtigt werden. Auch das Umland bietet viel Abwechslung. So haben Ihre Teilnehmer die Möglichkeit, traditionsreiche Burgen und Fachwerkstädte zu entdecken und interessante Einblicke in die Braukunst der Region und in die bewegte innerdeutsche Geschichte zu gewinnen.

Grün tagen in Osnabrück

Gut 200 Kilometer weiter westlich finden Sie als Veranstalter in Osnabrück die viertgrößte Stadt Niedersachsens, die mit knapp 170.000 Einwohnern ebenfalls über eine ausgewogene Infrastruktur für Veranstaltungen verfügt. Osnabrück bietet alles, was Sie benötigen. Für kleinere Veranstaltungen mit bis zu 200 Teilnehmern ist die Alte Stadthalle in Melle (Landkreis Osnabrück) ideal geeignet – zumal die Atmosphäre des historischen Gebäudes gepaart mit moderner Architektur beeindruckt. Größere Veranstaltungen und Kongresse führen Sie in der zentral gelegenen OsnabrückHalle durch. Auf insgesamt 5.000 Quadratmetern finden Sie zwei Säle und zehn Tagungsräume mit Sitz- bzw. Stehplätzen, die Sie variantenreich kombinieren können. Mit bis zu knapp 4.000 Personen können Sie planen. Erst vor wenigen Tagen wurde die OsnabrückHalle beim bundesweiten Location Award 2018 ausgezeichnet. In der Kategorie „Locations für Kongresse und Conventions“ erreichte sie den zweiten Platz.
„Green Meetings“ sind in der Kongressbranche seit etwa zehn Jahren ein wichtiges Thema, das stetig an Bedeutung gewonnen hat. So nennt beispielsweise das German Convention Bureau (GCB) „Nachhaltigkeit“ als einen von drei Schwerpunkten seiner Aktivitäten. Die Branche rechnet, auch durch die neue Berichtspflicht über ökologische und soziale Aspekte für große Unternehmen, weiterhin mit einem steigenden Bedarf an nachhaltigen Tagungsangeboten. Das Netzwerk „Grün tagen in Osnabrück“ wurde bereits vor acht Jahren mit zehn Anbietern gegründet und in den ersten zwei Jahren von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Das Ziel: den Tagungsstandort „grüner“ zu machen. Inzwischen hat das Netzwerk verschiedene Auszeichnungen erhalten und gilt heute als Vorzeigeprojekt für regionale Initiativen in Deutschland. Die teilnehmenden Anbieter aus der Kongressbranche in Stadt und Landkreis Osnabrück setzen schrittweise Umweltmaßnahmen in ihren Betrieben um und fördern das Bewusstsein für umweltschonendes Handeln bei Veranstaltern und Teilnehmern. Dafür legt jedes Mitglied pro Jahr sechs neue Maßnahmen fest und kommuniziert seine Aktivitäten an Kunden und Geschäftspartner. 2017 ist das Netzwerk weitergewachsen. Mit der Universität und der Hochschule Osnabrück engagieren sich nun insgesamt 17 regionale Institutionen für klimafreundliche Veranstaltungen in Osnabrück und im Osnabrücker Land.

Niedersachsen ist anders, Hannover erst recht

Lassen Sie uns final hinter die Kulissen der Landeshauptstadt Hannover schauen. Die Stadt mit über 500.000 Einwohnern kennen viele Veranstalter vor allem durch bekannte Leitmessen wie die Industrie Messe und die Computer-Messe CeBIT. Die Stadt und alle dazugehörenden Einrichtungen kennen und können riesengroße Veranstaltungen. Auch außerhalb dieser Messezeiten ist die niedersächsische Landeshauptstadt ein gefragter Ort für Veranstaltungen. Die Übernachtungszahlen in der Region Hannover haben im vorigen Jahr eine Rekordmarke geknackt. Mehr als vier Millionen Gäste weist der Report „Trends und Fakten 2018“ aus, davon allein 2,28 Millionen in der Stadt Hannover. Nun sollen Investitionen im Hotelgewerbe folgen. Derzeit gibt es vor Ort 43 Hotels, bis 2021 kommen zehn neue Hotelbauten mit insgesamt 1.800 Betten dazu. Es könnten sogar noch mehr werden, einige davon in bester Citylage.

Erst vor Kurzem machte ausgerechnet eine kanadische Bloggerin indirekt Werbung für die Stadt an der Leine. Christina Guan titelte ihren Blogbeitrag über Hannover mit „Das magische, unterschätzte Juwel Niedersachsens“. Tatsächlich beeindrucken die Herrenhäuser Gärten. Manche bezeichnen den barocken Großen Garten als den schönsten königlichen Garten Europas – so auch Guan. Das direkt anliegende Museum und das Schloss gehören ebenfalls zum historischen Hannover.

Alles unter einem Dach

Wenn Sie sich außerhalb der Messezeiten genauer mit Konferenzmöglichkeiten in Hannover beschäftigen, kommen Sie an dem Designhotel + CongressCentrum Wienecke XI. kaum vorbei. Das Haus ist ein echter Insider-Tipp und wirbt damit, das einzige privat geführte Kongresszentrum Hannovers zu sein. Das 4-Sterne-Hotel liegt zentral und dennoch in ruhiger Umgebung. Durch den direkten Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel gelangen Ihre Veranstaltungsteilnehmer innerhalb weniger Minuten in die Innenstadt oder zur Messe Hannover. Und falls sie mit dem Auto anreisen, finden sie mehr als 300 Stellplätze direkt am Hotel. In Zeiten von Elektroautos sei eine Bemerkung am Rande erlaubt: Immerhin sieben Parkplätze sind mit Ladepunkten für Elektrofahrzeuge ausgestattet. Jedes der 140 Nichtraucherzimmer vereint hochwertiges Design mit moderner technischer Ausstattung.

Bei den 20 Veranstaltungsräumen können Sie zwischen größen Von 10 bis 1.000 Quadratmetern wählen und haben so ausreichend Platz für Veranstaltungen von drei bis 3.500 Personen. Zudem sind verschiedene Räume miteinander kombinierbar, sodass Sie damit eine Gesamtfläche von mehr als 3.500 Quadratmetern erhalten. Ein Raumkonzept, das durch seine Flexibilität überzeugt. Zum Standard eines Konferenzzentrums gehört sicherlich seit einigen Jahren eine perfekte technische Ausstattung. Bundesweit ist allerdings das Angebot von Highspeed-Internet über Glasfaserleitungen noch nicht Standard. Im hannoverschen Wienecke XI. können Sie Ihren Gästen oder Teilnehmern jederzeit Datentransfer mit Lichtgeschwindigkeit garantieren. Egal, ob Sie einen Kongress, eine Messe, eine Tagung oder eine Konferenz planen, das Wienecke XI. bietet Platz für insgesamt 1.600 Gäste und der Panoramablick auf das Naturschutzgebiet der Leineauen schafft Genuss für die Seele zwischendurch. Ausgezeichnet mit dem Siegel „Certified Green Hotel“ steht das Haus für Nachhaltigkeit. Die Maßnahmen reichen von der Anschaffung energiesparender Geräte über den Bau und die Nutzung einer Fotovoltaikanlage bis hin zu oben genannten Ladestationen für Elektroautos. Das Engagement zahlt sich aus, so verbraucht das Haus mittlerweile nur ein Drittel des Energiebedarfs, der ursprünglich beim Bau des Hotels berechnet wurde. Für das leibliche Wohl sorgt die hoteleigene Brauereigaststätte. Geführt wird das Haus von Andreas Wienecke, der übrigens direkt gegenüber weitere 10 Millionen Euro in einen Hotelneubau mit zusätzlichen 204 Zimmern investieren will.

Sie spüren: Niedersachsen ist hervorragend für Veranstaltungen und Konferenzen aufgestellt. Das gilt von den Ostfriesischen Inseln bis zum Harz, von der Lüneburger Heide bis ins Emsland und natürlich auch für die Landeshauptstadt. Die Niedersachsen behaupten von sich selbst: „Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen.“ Das sind sie – ohne Zweifel. Und sie sind hervorragende Gastgeber für Ihre Veranstaltung, Tagung oder Konferenz. (MJ)

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