Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 1 / 2023

Vorzüge der Großstadt!

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Neben ihrem breiten Angebot an Tagungsstätten und Rahmenprogrammen punkten die deutschen Metropolen vor allem durch kurze Wege und die gute Anbindung an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Der Verbändereport blickt diesmal auf Stuttgart, wo die Zeichen weiter auf Wachstum stehen, sowie auf München in Feststimmung und Berlins neue, alte Mitte.


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Stuttgart: Zwischen Wachstum, Nachhaltigkeit und Kulturschätzen

Innovative Unternehmen, v. a. aus dem Fahrzeug‐ und Maschinenbau, haben Stuttgart bekannt gemacht. Heute gilt die Wirtschaftsmetropole als wichtiges Hightechzentrum für Mobilität, Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau, IT, Finanzen und GreenTech. Über 31.000 Unternehmen haben hier ihren Sitz, die Beschäftigungsrate ist hoch. Dabei ist Stuttgart eine junge Stadt mit einem Durchschnittsalter von rund 42 Jahren und Einwohnern aus 180 Ländern. Daran haben die 20 ansässigen Hochschulen einen großen Anteil.

Nachhaltigste Großstadt 2022

Bereits seit 2012 konzipiert das Stuttgart Convention Bureau die eigenen Maßnahmen nachhaltig und integriert Aktivitäten der Partner in das Destinationsmarketing. Die Region Stuttgart bietet zahlreiche Tagungshäuser und Hotels, die nachhaltige Managementsysteme implementiert haben und zertifiziert sind. Darüber hinaus wurde die Landeshauptstadt Stuttgart Siegerin beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Nachhaltigste Großstädte 2022“. Begründet wurde das von der Jury mit den Fortschritten u. a. im Bereich Energie und Klimaschutz und der Stärkung von Bürgern. Lange hatte man beim Gedanken an Stuttgart das Wort „Feinstaubalarm“ im Kopf. Viel Verkehr, viel Industrie. Doch schon seit 2019 nimmt das beschlossene Aktionsprogramm mit Klimaschutzmaßnahmen in Höhe von 200 Millionen Euro deutlich an Fahrt auf. Besonders hervorgehoben wurde der grundsätzliche Bau städtischer Gebäude im Plusenergie-Standard, das heißt, dass sie mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen.

Attraktivitätsrate steigt

Die wachsende Attraktivität Stuttgarts zeigt sich auch in Zahlen: Im Zeitraum 2015 bis 2019 stiegen sowohl die Übernachtungen als auch die Ankünfte um rund 15 Prozent. 2019 wurde in der Landeshauptstadt erstmals die Marke von vier Millionen Übernachtungen überschritten – das sind doppelt so viele Gäste wie noch Ende der 1990er-Jahre.

In den letzten Jahren sind vor Ort bereits etliche neue Hotels entstanden. Gespannt wartet man in diesem Jahr u. a. auf die Eröffnung des Radisson Blu Hotel im Porsche Design Tower Stuttgart. Bis zur 23. Etage des 90 Meter hohen Turms werden ab Herbst 168 unterschiedlich große Zimmer zur Verfügung stehen – inklusive weiter Aussicht über die Stuttgarter Innenstadt. In der zehnten Etage des zweithöchsten Gebäudes Stuttgarts (nach dem Fernsehturm) sollen ein Restaurant und eine Bar inklusive zweier Terrassen Platz für insgesamt 200 Menschen bieten. Auch Meeting- und Eventräume auf einer Gesamtfläche von 550 Quadratmetern sind geplant. Im Nebengebäude des Hotels kommen Fans im neuen Porsche-Zentrum Stuttgart auf ihre Kosten. Hier befinden sich eine große gläserne Werkstatt sowie ein Showroom der Automarke.

Baumetropole Stuttgart

Gerade in den letzten fünfzehn Jahren haben Stuttgart und die umliegende Region einen ungebrochenen Bau- und Immobilienboom erlebt. Ende 2025 soll mit der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs eines der größten Bauprojekte vor Ort beendet sein. Ab dann sollen sich Reisezeiten im Fern- und Regionalverkehr erheblich verkürzen und Reisende bundesweit vom Ausbaus des Bahnknotens Stuttgarts profitieren. Nun hat die Landeshauptstadt einen Austausch über die Flächen und Projekte rund um den entstehenden Tiefbahnhof gestartet. Erklärtes Ziel ist es, das Umfeld des Hauptbahnhofs bereits bis zur Eröffnung attraktiver zu machen.

Landesmesse auf Erfolgskurs

Vom bereits gut ausgebauten ÖPNV in der Region Stuttgart profitieren auch Tagungs-, Kongress- und Messebesucher. Bei der Hotelbuchung über Stuttgart Marketing gibt es das Ticket oft kostenlos dazu. Zwei S-Bahn-Linien bieten fast rund um die Uhr die schnellste Verbindung zwischen Stuttgarts Hauptbahnhof und der Messe. Seit Dezember 2021 verkehrt auch die U-Bahn bis zur Endhaltestelle Flughafen/Messe direkt am neu eröffneten Mövenpick Messe & Congress Hotel an der Messepiazza. Weitere Mobilitätsangebote wie E-Scooter, Carsharing und Leihfahrräder können stadtweit genutzt werden.

Die Messe Stuttgart ist seit ihrem Umzug auf die Fildern vor über 15 Jahren auf Erfolgskurs und meldete zu Jahresbeginn einen vollen Veranstaltungskalender für 2023. Neben bekannten Fachmessen und Branchentreffs befinden sich darunter auch Neuprodukte in den Veranstaltungsbereichen Energiewirtschaft und Quantentechnologie. Obwohl das Geschäftsjahr 2022 noch mit einem Messeverbot bis April konfrontiert war, lief es unterm Strich deutlich besser als geplant. Stuttgart ist eine von wenigen Messegesellschaften in Deutschland, die das Geschäftsjahr 2022 mit einem positiven Gesamtergebnis abschließen konnten.

Ausgezeichnete Museen

Neben aller Moderne verfügt die Weinstadt über eine vielfältige Museumslandschaft: Das Kunstmuseum Stuttgart konnte im Jahr 2021 sogar die wichtigste Auszeichnung für ein Museum in Deutschland erlangen und wurde zum Museum des Jahres gewählt. Direkt in der Stuttgarter Innenstadt gelegen, ist das Gebäude durch seinen Glaskubus weithin sichtbar. Für Tagungen, Kongresse und Seminare mit bis zu 350 Personen können hier drei verschiedene Räume angemietet werden. Besonderes Highlight ist das Restaurant Cube im Top Floor des Hauses mit direktem Blick auf den Schlossplatz.

In der gleichen Liga spielt die Staatsgalerie Stuttgart als eines der wichtigsten Kunstmuseen Baden-Württembergs und eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Deutschlands. Für Empfänge, Festakte, Galadinner, Symposien und Workshops mit bis zu 450 Personen stehen ein Vortragssaal, Foyer und eine Rotunde mit Skulpturenpark im Außenbereich zur Verfügung. Im Altbau des 19. Jahrhunderts können ein klassizistischer Säulensaal und der Metzler-Saal genutzt werden.

Schwäbische Gemütlichkeit neben Wachstum und Innovation – Stuttgart zeigt, was möglich ist. Auch für Veranstalter ist das ein spannendes Umfeld.

Weiterführende Informationen:
congress.stuttgart-tourist.de


München: Feststimmung und neue Mobilität

Mit 1,5 Millionen Einwohnern ist München nach Berlin und Hamburg die drittgrößte Stadt Deutschlands – und trotzdem irgendwie ein Dorf. Laut Studien ist die Zufriedenheit der Münchener im bundesweiten Vergleich hoch. Auch weltweit landet Bayerns Hauptstadt regelmäßig weit oben im Ranking der lebenswertesten Städte – trotz hoher Mietpreise. Das mag an der Kombination von Traditionen, internationaler Offenheit, Natur, Wirtschaftsmetropole und der Lage in Alpennähe liegen. Vom Hightechgiganten bis zum traditionellen Bauernhof findet man im Kreis alles. Die zahlreichen Parklandschaften sind die grünen Lungen der City: Olympiapark, Westpark und Schlosspark Nymphenburg, Tierpark Hellabrunn – und natürlich der größte deutsche Stadtpark Englischer Garten.

Darüber hinaus stehen über 500 unterschiedliche Veranstaltungsstätten zur Verfügung.

Neueröffnungen

Noch im letzten Quartal 2022 haben vier neue Häuser in München eröffnet, u. a. das Scandic Munich Macherei mit 234 Zimmern und zwei Meeting Studios für Workshops und Seminare. Außerdem kann die Rooftop Bar auf der Dachterrasse in der 10. Etage für kleine Events mit bis zu 20 Personen exklusiv gebucht werden. Wer mehr Platz braucht, weicht auf die Design Offices München Macherei in unmittelbarer Nachbarschaft aus. Hier gibt es auf über 16.000 Quadratmetern Eventflächen und Büros für verschiedene Anlässe.

Im neuen Revo München können Zimmer, voll eingerichtete Studios und kleine Flächen im Work-&-Meet-Bereich gebucht werden. Das Ibis Styles in München-Perlach möchte mit verschiedenen Designobjekten Münchens Disco-Ära zu neuem Leben erwecken und die 91 serviced apartments M41 setzen auf die Mischung aus Hotelservice und den Vorteilen einer Ferienwohnung.

Für das Jahr 2023 stehen insgesamt sieben Neueröffnungen an. Allen voran das Fünf-Sterne-Haus Rosewood Munich mit 132 Zimmern. Für Tagungsplaner besonders spannend wird das Vier-Sterne-Haus München Marriott Hotel City West mit 402 Zimmern sowie einem Konferenzzentrum, das für große Tagungen und Veranstaltungen ausgelegt ist. Insgesamt sind 21 flexible Veranstaltungsräume und ein 1.000 Quadratmeter großer Ballsaal mit natürlichem Tageslicht geplant.

Das neue Hotel Schani im Bahnhofsviertel – ebenfalls 4 Sterne und 50 Zimmer – soll 2024 eröffnen. Es ist das erste Schani Hotel außerhalb Österreichs. Die Kette legt Wert auf Zukunftstechnologie: Man kann per Smartphone-App sein Zimmer aussuchen, online einchecken und erhält den Zimmerschlüssel zum Türöffnen ebenfalls direkt aufs Handy. Es gibt Glasfaser-Hochgeschwindigkeits-Internet sowie Co-working-Spaces in der Lobby.

Feste und Festivals

Für Tagungen oder als Rahmenprogramm kann der Besuch auf der Wies‘n etwas ganz Besonderes sein. In diesem Jahr wird wegen des Feiertags am 3. Oktober das Oktoberfest sogar zwei Tage länger dauern als normalerweise.

Von Februar bis Oktober lockt das partizipative „Flower Power Festival“, welches die Natur feiert. Das Festival startet mit einer Ausstellung in der Kunsthalle München. Im Jahresverlauf wird daraus ein stadtübergreifendes Event für München und Umgebung – rund um die Themenfelder Stadt, Natur, Kultur. Es sind Ausstellungen, Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen, Diskussionen, Tagungen, Führungen, Workshops und vieles mehr geplant.

Im September steht dann erneut alles im Zeichen der Mobilität. Die IAA Mobility findet zum zweiten Mal in München statt. Im Fokus stehen nachhaltige und intelligent vernetzte Mobilitätslösungen. Ziel ist es zu zeigen, was die Menschen morgen bewegen wird, vom Automobil über Kleinstfahrzeuge und Fahrrad bis hin zu neuen Lösungen für den öffentlichen Verkehr. Mit dem Open Space in der Münchener Innenstadt sollen zudem Erlebnisorte für alle geschaffen werden, und zwar bilanziell klimaneutral.

Weiterführende Informationen:
www.muenchen.travel/rubriken/b2b/kongressbuero


Berlins neue, alte Mitte

Die Bebauung von Berlins „neuer, alter Mitte“ wurde erst durch den Fall der Mauer 1989 möglich. Im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört, wurde die Fläche vom Potsdamer Platz bis zum Reichstag inzwischen mit hohen Investitionen und großen Visionen wiederbelebt.

Auch historische Eventlocations im frischen Antlitz finden Eventplaner hier: Wo einst Berlins Stadtschloss stand, laden der Schlüterhof, die Spreeterrassen und die Passage als Teil des Humboldt Forums zu Veranstaltungen unter freiem Himmel ein. Der Schlüterhof, benannt nach dem Baumeister des alten Schlosses, ist nach barockem Vorbild gestaltet und das neue Herzstück der Schlossrekonstruktion. Die Passage zeigt einen Mix aus Barock und Moderne und verbindet den Lustgarten im Norden mit dem Schlossplatz im Süden. Nur knapp über der Spree liegen die Spreeterrassen direkt am Flussufer.

Die James-Simon-Galerie bildet den neuen Eingang zur Berliner Museumsinsel. Veranstaltungsplanende können – je nach Ausstellungsarchitektur – verschiedene Räume im Haus sowie den Innenhof für bis zu 1.500 Gäste als Eventlocation nutzen. Das Auditorium verfügt über fest installierte Sitzreihen für bis zu 234 Personen. Bei Vorträgen, Festakten o. Ä. kann die Kapazität dank mobiler Sitze auch erhöht werden. Auf mehreren Flächen in Foyers, Restaurant und im Innenbereich lassen sich Stehempfänge, Dinner und andere Formate realisieren.

Mit drei Veranstaltungssälen für bis zu 300 Personen eröffnet auch die Staatsbibliothek unter den Linden nach umfänglichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen 2021 wieder ihre Türen. Das historische Gebäude geht zurück auf die einstige „Churfürstliche Bibliothek zu Cölln an der Spree“ und zählt heute zu den bedeutendsten Bibliotheken weltweit mit über 11 Millionen Bänden aus mehr als 360 Jahren. Ein weiteres Haus, die Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße, kann als Eventlocation genutzt werden – in unmittelbarer Nähe zur Neuen Nationalgalerie.

Nach fast sechs Jahren Sanierung und Modernisierung ist seit 2022 auch die Neue Nationalgalerie wieder zugänglich. Das Mies-van-der-Rohe-Gebäude wurde Ende der 60er-Jahre aus Glas und Stahl errichtet – als erstes Haus des Berliner Kulturforums. Neben Ausstellungen mit Meisterwerken des 20. Jahrhunderts sind in dem Bauhaus-Gebäude auch Sonderführungen und Veranstaltungen mit mehreren Hundert Personen und bis zu 3.500 Gästen auf der Terrasse möglich. Im Innenbereich können das untere Foyer und die obere Halle genutzt werden, wenn dort keine Ausstellung stattfindet.

Unweit des neuen Humboldt Forums wurde bereits im Herbst 2020 die Friedrichswerdersche Kirche als Ausstellungssaal der Alten Nationalgalerie wiedereröffnet. Besucher können in dem backsteinroten Schinkel-Bau aus dem frühen 19. Jahrhundert Skulpturen der neugotischen Epoche bewundern. Das helle Kirchenschiff mit seinen hohen Spitzbogenfenstern ist zudem eine gute Location für Dinner-Events mit bis zu 100 Gästen. Für Vorträge, Musikdarbietungen, Festakte u. Ä. finden bis zu 200 Personen in Sitzreihen Platz.

Auch die Erreichbarkeit der neuen, alten Mitte hat sich verbessert: Während die U-Bahn-Linie U5 bisher am Alexanderplatz endete, macht sie nun auch am Roten Rathaus, unter den Linden und an der Museumsinsel halt.

Weiterführende Informationen:
www.convention.visitberlin.de


(KS)

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