(C) Verbändereport Ausgabe 1, Januar/Februar 2018
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Mehr InformationenBerlin zählt mit seinen 3,7 Millionen Einwohnern zu den lebhaftesten und buntesten Metropolen Europas. Keine Stadt in Deutschland steht so für Weltoffenheit, Bewegung und Veränderung. Doch neben einer Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, Kultur und dem Ruf als Trendsetter-City ist Berlin auch eine der wenigen Städte, die die Unterstützung des Sports in ihrer Verfassung festgeschrieben haben. Über 150 Millionen Euro investiert die Berliner Regierung pro Jahr direkt oder indirekt in den Sport. Mehr als 630.000 Berliner sind in über 2.000 Vereinen verschiedenster Sportarten organisiert.
Dass die Vergabe der 24. Leichtathletik-Europameisterschaften an Berlin ging, ist also kein Zufall. Nach der sehr erfolgreichen Leichtathletik-WM im Jahr 2009, die ebenfalls in Berlin stattfand, startete schon 2011 das Bewerbungsverfahren um die Austragung der diesjährigen Leichtathletik-EM. Berlin war von Anfang an chancenreichster Kandidat und am Ende konkurrenzlos, auch weil es nicht mehr viele Stadien mit entsprechender Kapazität und einer echten Leichtathletikbahn gibt. Außerdem benötigt man vor allem Platz und Geld, um so eine Veranstaltung umzusetzen. „Das Land Berlin investiert sicher einen zweistelligen Millionenbetrag in diese Veranstaltung, der zu einem Großteil durch den Ticketverkauf refinanziert werden muss. Unser Ziel sind am Ende mindestens 45.000 verkaufte Tickets pro Abend. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, auch wenn es uns sehr freut und positiv überrascht, dass wir jetzt schon bei insgesamt 125.000 verkauften Tickets liegen. Einen so guten Start in eine Leichtathletik-Europameisterschaft gab es noch nie und die heiße Phase kommt jetzt erst“, freut sich Claus Frömming, Direktor Kommunikation bei der Berlin Leichtathletik-EM 2018 GmbH, einer hundertprozentigen Tochterfirma des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Vor drei Jahren gegründet, sind hier inzwischen 40 Mitarbeiter damit beschäftigt, das sportliche Großevent zu promoten, zu organisieren und durchzuführen. Dazu kommen während der Veranstaltung noch mal circa 3.000 Volunteers und jede Menge Service-Kräfte in den einzelnen Dienstleistungsbereichen. Alle Mitarbeiter der Service-GmbH arbeiten mit befristeten Verträgen, nach der Gesamtabwicklung der EM ist Schluss.
Frömmings interne Benchmark für Erfolg oder Misserfolg ist klar die WM im Jahr 2009, deren Ergebnisse bei den Ticketverkäufen mindestens wiederholt werden sollen, ein ambitioniertes Ziel! Erfolgreichste Produkte sind bisher die Dauerkarten für alle zehn Sessions, das Familienticket für drei Personen und das Zehnkampfticket für vier Sessions. Zwischenzeitlich wurde auch der Vorverkauf für die Berlin 2018 Hospitality eröffnet. „Wir müssen es schaffen, die Besucher abzuholen und für die Leichtathletik zu begeistern. Denn leider hat es unsere Sportart gegen den übermächtigen Fußball oder auch im Vergleich zum Motorsport schwer“, erläutert Frömming. Einige Qualifikationen, die Start- und Zielpunkte von allen sechs Straßenwettbewerben sowie die meisten Siegerehrungen wurden dafür aus dem Stadion ausgelagert, mitten ins Herz der Stadt. Für sieben Tage entsteht rund um die Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz neben einer Leichtathletik-Landschaft auch eine Kultur-Arena für knapp 3.000 Zuschauer mit großer Showbühne. „Wir wollen hier ein Festival der Emotionen feiern“, so Frömming.
Extrem wichtig für die Bewerbung solcher Events ist ein emotionales und gut ausgesteuertes Social-Media-Marketing. Hauptsächlich über Facebook generiert das Team der Berlin Leichtathletik-EM 2018 GmbH Traffic auf die eigene Webseite, auf der dann der eigentliche Verkauf stattfindet. Aber auch Youtube, Twitter und Instagram sind wichtige Kanäle. „Es war eine gute Investition, dass wir hier direkt einen hauptamtlichen Mitarbeiter eingestellt haben, der selber Athlet, aber vor allem Social-Media-Experte ist. Seitdem wir unser Social-Media-Marketing gestartet haben, wurden zum Beispiel unsere 120 Filme circa 3 Millionen Mal aufgerufen“, so Frömming weiter. „Und wir haben enorm von der Vermarktung von 2009 profitiert. Damals wurde eine sehr detaillierte Besucherbefragung durchgeführt, die uns jetzt sehr weiterhilft. Zum Beispiel kam heraus, dass die meisten Besucher an zweiter Stelle nach dem Fernsehen durch Empfehlung von Bekannten und Freunden auf das Event aufmerksam wurden. Weil die Freunde dann schon ein Ticket hatten, haben sie sich auch eins gekauft. Mundpropaganda ist also nicht nur der kostengünstigste, sondern auch einer der wichtigsten Werbewege. Aus diesem Grund haben wir den Vorverkauf der Tickets schon zwei Jahre vor der EM begonnen. Denn je mehr Leute davon wissen, umso besser verbreitet sich die Nachricht und umso mehr Karten verkaufen wir am Ende.“ Dank der Befragungen aus dem Jahr 2009 konnte auch die Herkunft der potenziellen Besucher eingegrenzt werden. Ein weiterer Vorteil für das Marketing, denn so können die Social-Media-Kampagnen geografisch gut ausgesteuert werden.
Auch in sportlicher Hinsicht wird es in Berlin einige Premieren geben. Der europäische Leichtathletik-Verband (EA) hat im Zuge der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern Ende 2017 das 50-Kilometer-Gehen der Frauen neu ins Programm aufgenommen. Damit gibt es erstmals bei den kontinentalen Meisterschaften nicht 47, sondern 48 Disziplinen. Diese Entscheidung wird beim nächsten europäischen Leichtathletik-Kongress noch ratifiziert.
Die Leichtathletik-EM ist zudem eingebettet in die European Championships, die erstmals mit sechs weiteren Sportarten vom 2. bis 12. August 2018 ausgetragen werden. Während also in Berlin die Leichtathletik-Europameisterschaften stattfinden, kämpfen Sportler im schottischen Glasgow zum selben Zeitpunkt in den Sportarten Leichtathletik, Schwimmen, Gymnastik, Rad, Rudern, Triathlon und Golf um ihre Medaillen und Europameistertitel.
Bei der Organisation eines solchen Mega-Events ist es für die Organisatoren sehr hilfreich, auf die Unterstützung bewährter Partner zurückgreifen zu können. „visitBerlin unterstützt uns mit einem tollen Netzwerk im Bereich Tourismus, Hotellerie und Sightseeing. Das läuft sehr gut und völlig unkompliziert. Auch auf der ITB, die immerhin die weltgrößte Tourismusmesse ist, haben wir dank visitBerlin die Möglichkeit, uns zu präsentieren. visitBerlin hat die richtigen Kontakte und öffnet uns viele Türen“, ergänzt Frömming.
Die stimmungsvollen Bilder während der Leichtathletik-WM in London 2017 sind noch in Erinnerung. Drücken wir die Daumen, dass die Leichtathletik-EM auch das Image Berlins als weltoffene und sportbegeisterte Metropole weiter prägen wird. (KS)
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