Pressemitteilung | Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. - Bundesgeschäftsstelle

Umfrage: „Wie wollen Hausärztinnen und -ärzte zukünftig arbeiten?“

(Berlin) – Zu den Ergebnissen der Umfrage „Wie wollen Hausärztinnen und -ärzte zukünftig arbeiten?“ der Bertelsmann Stiftung erklären die Bundesvorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier:

„Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen eine Entwicklung, auf die wir seit langem hinweisen: Zwar wächst das Interesse am Hausarztberuf unter Studierenden, es reicht aber noch nicht aus, um die Lücken, die vor allem altersbedingt entstehen, zu schließen. Zudem sorgen enorme Bürokratie sowie fehlerhafte Digitalisierungsprozesse, die den Praxen aufgebürdet werden, für wachsenden Frust mit entsprechenden Konsequenzen.

Die gute Nachricht ist: Es gibt ganz klare Handlungsoptionen, um für deutliche Entlastung in unseren Praxen zu sorgen und diese gezielt zu stärken. Bürokratiereduktion, eine funktionierende Digitalisierung, aber vor allem auch die stärkere Übertragung von Aufgaben an unsere Praxisteams können die Praxen nachhaltig stärken. Konzepte gibt es dazu bereits, die sich schnell in die Versorgung integrieren ließen: Mit unserem HÄPPI-Konzept, das auf optimierte digitale Prozesse und eine stärkere Einbindung der Praxisteams entsprechend ihrer jeweiligen Qualifikation setzt, haben wir bereits eine zukunftsfähige Lösung entwickelt. Diese Wege müssen dringend weiter ausgebaut werden – das bestätigt ja auch die Umfrage der Bertelsmann Stiftung. Unter diesen Voraussetzungen werden wir auch ein gut umgesetztes Primärarztsystem, wie die Politik es aktuell plant, stemmen können.

Teil der Wahrheit ist aber auch: Ohne hausärztliche Nachwuchsinitiative wird es langfristig nicht gehen. Entscheidend dafür ist die Reform des Medizinstudiums. Unsere hausärztliche Arbeit muss im Medizinstudium dringend präsenter werden. Der sogenannte Masterplan Medizinstudium 2020 sollte genau das bewirken – allerdings verstaubt er seit Jahren in der Schublade der Politik. Es wird höchste Zeit, dass sich die politisch Verantwortlichen auf Bundes- wie Landesebene dieser dringenden Aufgabe stellen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. - Bundesgeschäftsstelle, Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln, Telefon: 02203 57560

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