Pressemitteilung | Verband der leitenden Krankenhausärztinnen und -ärzte e.V. - Hauptgeschäftsstelle Düsseldorf

Ärztemangel in Niedersachsen 2003: In zwei Dritteln der niedersächsischen Krankenhäuser fehlen Ärzte

(Düsseldorf) - Im Januar 2003 litten 63 Prozent der niedersächsischen Krankenhäuser unter akutem Arztmangel. Diese Zahl konnte bei einer repräsentativen Untersuchung in den 216 Akutkrankenhäusern in Niedersachsen ermittelt werden. Dabei ist die Situation für Kliniken in Städten mit mehr als 100.000 Einwohner günstiger als in kleineren Städten in Niedersachsen. Aber selbst Universitätskliniken weisen im Januar 2003 einen AIP- und Assistenzarzt-Mangel auf. Gründe für diesen Ärztemangel sind in 70 - 80 Prozent in fehlenden Bewerbungen zu sehen. Neu an diesen Ergebnissen ist allerdings, dass die finanziellen Schwierigkeiten der Krankenhäuser bereits dazu geführt haben, dass in ca. 20 Prozent eine Wiederbesetzungssperre für frei gewordene Arztstellen ausgesprochen worden ist. Demnach könnte die ärztliche Versorgung in den Kliniken in Niedersachsen besser sein, wenn die finanziellen Ressourcen für die Klinikträger günstiger wären.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Ärztemangel am ausgeprägtesten auf der AIP-Ebene, aber auch auf der Assistenzarzt-Ebene bereits quantitativ bedeutsam. Der AIP-Mangel liegt in Großstädten bei 44 Prozent und steigt in kleineren Städten auf bis zu 50 Prozent an. Der Assistenzarzt-Mangel lag selbst in Großstädten bei 29 Prozent und stieg in kleineren Städten auf bis zu 50 Prozent an. Zum Teil konnten in den Kliniken auch mehrere Stellen nicht besetzt werden. Selbst auf Oberarzt-Ebene herrscht in Großstädten in 8 Prozent ein Mangel, der sich in kleineren Städten auf bis zu 16 Prozent steigert.

Aufgrund des ausgeprägten Ärztemangels auch in den alten Bundesländern - hier am Beispiel Niedersachsen - gehört es zu den vordringlichen Aufgaben der Geschäftsführung und der Leitenden Ärzte der Kliniken, strategische Konzepte zu entwickeln, wie in dem enger werdenden ärztlichen Bewerbermarkt der eigene Bedarf an qualifizierten, motivierten und engagierten Ärzten gedeckt werden kann.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. Kennedydamm 55, 40476 Düsseldorf Telefon: 0211/454990, Telefax: 0211/451834

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