Pressemitteilung | Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA) - Landesverband Niedersachsen

DEHOGA Branchenbericht / Licht und Schatten im Gastgewerbe

(Hannover) - Die Umsatz- und Ertragssituation des Gastgewerbes hat sich im Winterhalbjahr 2007/08 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insbesondere in der Gastronomie deutlich verschlechtert. 51,5 Prozent der Gastronomen mussten Umsatzeinbußen hinnehmen, so das Ergebnis des 20. Branchenberichtes des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband). Zwei Drittel der Gaststättenbetriebe beklagten Ertragsrückgänge – das schlechteste Umfrageergebnis seit dem Rezessionsjahr 2002. Ein Umsatzplus konnten 35,8 Prozent der Hoteliers verzeichnen (Vorjahr 44,1 Prozent). Nur noch 21,2 Prozent konnten ihre Erträge steigern (Vorjahr 27,2 Prozent). „Die anhaltende Konsumflaute, explodierende Energiekosten und der Preisschub bei den Lebensmitteln machen unserer Branche schwer zu schaffen“, sagte DEHOGA-Präsident Hermann Kröger.

Der 20. DEHOGA-Branchenbericht beruht auf der Befragung von 3.000 Unternehmen im April/Mai 2008. Die Beurteilung der Konjunkturentwicklung bezieht sich auf die Geschäftslage im Zeitraum Oktober 2007 bis März 2008 sowie die Geschäftserwartungen für die Monate April bis September 2008. Die Daten werden entweder schriftlich oder per Online-Fragebogen erhoben.

Hotellerie

Von den 1.600 befragten Beherbergungsbetrieben beurteilten 34,6 Prozent ihre Geschäftslage im Winterhalbjahr 2007/08 als gut und 43,4 Prozent als befriedigend. 35,8 Prozent der Betriebe setzten von Oktober 2007 bis März 2008 mehr um als im Vorjahreszeitraum (Vorjahr 44,1 Prozent); 32,7 Prozent mussten dagegen Umsatzeinbußen hinnehmen (Vorjahr 28,8 Prozent).

Fast jeder zweite Unternehmer (47,8 Prozent) hat in der Wintersaison geringere Erträge erwirtschaftet (Vorjahr 39,5 Prozent) und nur jeder fünfte (21,2 Prozent) konnte sein Betriebsergebnis verbessern (Vorjahr 27,2 Prozent). Dies ist vor allem auf höhere Energiekosten und Lebensmittelpreise zurückzuführen, die nur zum Teil an die Gäste weitergegeben werden können.

Den 22,0 Prozent Umsatzpessimisten stehen in der Hotellerie immerhin 36,9 Prozent Umsatzoptimisten gegenüber (Vorjahr: 44 Prozent). Höhere Erträge erwartet ein Viertel der Hoteliers (Vorjahr: 30,7 Prozent).

Die Hauptproblemfelder der Hoteliers sind die Energiekosten, die Betriebskosten und die Höhe der Steuern und Sozialabgaben. Mit 68 Prozent hat insbesondere der Anteil derer, die unter den steigenden Energiekosten leiden, stark zugenommen (Vorjahr: 55 Prozent).

Gastronomie

Nur 22,4 Prozent der 1.400 befragten Gastronomen schätzten ihre Geschäftslage im Winterhalbjahr als gut ein. Nur jedem fünften Betreiber (21,9 Prozent) eines Cafés, eines Restaurants oder einer Kneipe gelang es, seine Umsätze zu steigern (Vorjahr 35,2 Prozent). Dagegen beklagte jeder zweite Betrieb (51,5 Prozent) einen Umsatzrückgang (Vorjahr 34,1 Prozent).

Insbesondere die Ertragssituation ist in der Gastronomie kritisch. Bereits im Vorjahr hatte fast jeder zweite Gastronom hier einen Rückgang zu beklagen (45,1 Prozent). In diesem Jahr sind es sogar fast zwei Drittel der Betriebe (65,8 Prozent). Dies ist das schlechteste Umfrageergebnis seit dem Jahr 2002.

Zuversicht herrscht nur bei wenigen Gastronomen. Die Anzahl der Umsatzpessimisten ist mit 38,8 Prozent fast doppelt so hoch wie im Vorjahr (21,8 Prozent). Nur 26,3 Prozent erwarten eine Umsatzsteigerung (Vorjahr 38,9 Prozent). Für den Sommer 2008 rechnet jeder Zweite mit geringeren Erträgen (Vorjahr 33,1 Prozent) und nur 17,0 Prozent glauben an Ertragssteigerungen (Vorjahr 26,6 Prozent). Insbesondere in der getränkegeprägten Gastronomie sind die Auswirkungen der Rauchverbote deutlich spürbar. Die größten Problemfelder stellen in der Gastronomie die steigenden Betriebs- und Energiekosten sowie die Rauchverbote dar.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA), Landesverband Niedersachsen e.V. Sarah Schulz, Pressesprecherin Yorckstr. 3, 30161 Hannover Telefon: (0511) 33706-0, Telefax: (0511) 33706-29

(el)

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