Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

15 Prozent des Autobahnnetzes vor dem Infarkt / DIHK legt "Engpassuntersuchung" vor

(Berlin) - Deutlich mehr Geld für den Ausbau der Autobahnen fordert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Nach seiner am 29. Juli vorgelegten "Engpassuntersuchung" müssten etwa 1.700 km des deutschen Autobahnnetzes um zusätzliche Fahrstreifen erweitert werden. Bei einer gesamten Netzlänge von 11.712 km entspricht dies einem Anteil von knapp 15 Prozent. Standzeiten im Stau dürften nicht bagatellisiert werden. Staus verursachten vielmehr erhebliche Kosten durch Zeitverluste, Vorhaltung zusätzlicher Fahrzeuge und Erschwernisse bei Produktionsprozessen, die eine pünktliche Anlieferung erforderten. Engpässe dürften deshalb nicht als unvermeidbare Konsequenz des Verkehrswachstums hingenommen werden; sie seien vielmehr Folge unzureichender Investitionen.

Der DIHK erkenne das aktuelle Bemühen der Bundesregierung um Verbesserung der Verkehrssituation an. Bei einem großen Teil der Engpässe hält auch die Bundesregierung den Ausbau für notwendig. Das Anti-Stau-Programm 2003 bis 2007 sei ein erster Schritt zur schnelleren Engpassbeseitigung. Die von den Ländern zur Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans 1992 angemeldeten Vorhaben müssten möglichst umfassend berücksichtigt und in den vordringlichen Bedarf aufgenommen werden. Alle Engpässe müssten kurzfristig angepackt werden. Wer die Beschäftigung sichern und den Standort stärken wolle, müsse zügig für eine leistungsfähige Infrastruktur sorgen. Dafür sei die Bundesregierung verantwortlich. So lange sie sich aber davor verschließe, die Einnahmen aus der Lkw-Maut in vollem Umfang zweckgebunden und "on top" dem Straßenbau zur Verfügung zu stellen, wirke sie in ihren Beteuerungen zum Ausbau des Straßennetzes wenig glaubwürdig.

In der Untersuchung wurde von Engpässen ausgegangen, wenn die durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärken (DTV) die Schwellenwerte von 60.000 Fahrzeugen bei vierstreifigen Autobahnen und von 90.000 Fahrzeugen bei sechsstreifigen Autobahnen deutlich überstiegen. Verwendet wurden Daten der Jahre 1999 und 2000.

Die DIHK-Engpassuntersuchung ist im Internet unter www.dihk.de zu finden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

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