16 Jahre deutsche Einheit / Erst ein Drittel des Grünen Bandes an früherer innerdeutscher Grenze gesichert
(Berlin) - Die wertvollen Biotope entlang der früheren innerdeutschen Grenze im so genannten Grünen Band sind im 16. Jahr der deutschen Einheit erst zu einem Drittel für den Naturschutz gesichert. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mahnte deshalb heute zügige Verhandlungen zur Übertragung der übrigen Flächen an die Bundesländer an. Uneinigkeiten bei den erforderlichen Naturschutzauflagen verzögerten derzeit die überfällige Sicherung des Grünen Bandes, sagte BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm in Berlin.
Timm: Längst sind nicht alle wertvollen Biotope mit ihrem Artenreichtum geschützt. Durch landwirtschaftliche Intensivnutzung wurde bereits rund ein Zehntel des achtzehntausend Hektar großen Biotopverbundes zerstört. Wir appellieren deshalb nachdrücklich an die Bundesregierung und die beteiligten Länder, einen Durchbruch beim Schutz des Grünen Bandes herbeizuführen. Die Zusage der Koalitionsvereinbarung von CDU/CSU und SPD, die in Bundesbesitz befindlichen Naturschutzflächen im Grünen Band nicht zu verkaufen sondern als Nationales Naturerbe zu sichern, muss jetzt eingelöst werden.
Das von der Ostsee bis ins sächsisch-bayerische Vogtland reichende rund 1400 Kilometer lange Grüne Band an der früheren innerdeutschen Grenze ist Lebensraum für über 600 gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Der BUND plant, es zum Kernstück eines Grünen Bandes Europa entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs vom finnischen Eismeer bis zum Schwarzen Meer in Bulgarien zu machen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Rüdiger Rosenthal, Pressesprecher
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Telefon: (030) 275864-0, Telefax: (030) 275864-40
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- BUND klagt für mehr Meeresschutz auf der Doggerbank – Bundesregierung setzt europäisches Naturschutzrecht nicht um
- 30 Jahre BUND-Auenzentrum: Erfolge für Arten-, Klima- und Hochwasserschutz
- Zivilgesellschaftliches Bündnis fordert Bürger*innenenergie-Gipfel / Verbände: Gesamtstrategie fehlt – Partizipation und echte Teilhabe nötig