Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

20. Handelsblatt-Jahrestagung "Die Automobil-Industrie - Auf dem Weg zum Auto der Zukunft" / VDA-Geschäftsführer Lindemann: "Individuelle Mobilität von morgen muss flexibel, bezahlbar und nachhaltig sein"

(Berlin/München) - "Der Mensch der Zukunft ist mobil. Rund um den Globus steigt der Bedarf nach individueller Mobilität. Gerade in den ökonomisch wachsenden Schwellenländern werden Personen- und Güterverkehr in den kommenden Jahrzehnten erheblich zunehmen", erklärte Dr. Kay Lindemann, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), am 12. Juli auf der 20. Handelsblatt-Jahrestagung zum Thema "Die Automobilindustrie - Auf dem Weg zum Auto der Zukunft" in München.

"Während wir für das laufende Jahr mit einem Weltautomobilmarkt von etwa 68 Millionen verkauften Pkw rechnen, werden es im Jahr 2020 bereits knapp 100 Millionen sein", so Lindemann. Gerade die deutschen Hersteller könnten von diesem Wachstum profitieren, da sie auf allen wichtigen Märkten sehr gut aufgestellt seien. "Mit hoher Innovationsgeschwindigkeit, konsequenter Internationalisierung und ihrer Stärke bei Premium-Produkten ist es der deutschen Automobilindustrie gelungen, ihren Anteil an der Pkw-Weltproduktion deutlich zu steigern und die Zahl der jährlich von deutschen Konzernmarken weltweit gefertigten Pkw seit 1995 auf fast 13 Millionen Einheiten im Jahr 2011 zu verdoppeln. Heute ist jedes fünfte Auto, das in China neu verkauft wird, eine deutsche Konzernmarke. In den USA gewinnen wir seit sieben Jahren kontinuierlich Marktanteile und haben 2011 erstmals über eine Million Light Vehicles abgesetzt. In Westeuropa verfügen wir über einen Marktanteil von rund 50 Prozent." Die Doppelstrategie - Export einerseits und Ausbau der Fertigung in den Wachstumsmärkten andererseits - mache die deutschen Hersteller zukunftsfest und trage zum Aufbau der Beschäftigung in Deutschland bei. Denn es gelte die Faustformal: Drei neue Arbeitsplätze im Ausland schaffen oder sichern einen Job im Inland.

Die Mobilitätskonzepte und Antriebe der Zukunft müssten dem wachsenden Verkehrsaufkommen Rechnung tragen. Lindemann: "Die Herausforderung besteht darin, Mobilität als Motor für wirtschaftliches Wachstum zu erhalten und gleichzeitig Ressourcen und Klima zu schützen. Die deutsche Automobilindustrie ist sich dieser Verantwortung bewusst und entwickelt maßgeschneiderte Lösungen. Individuelle Mobilität von morgen und übermorgen muss flexibel, bezahlbar und nachhaltig sein. Nicht der Verzicht auf das Auto, sondern andere, energieeffizientere, saubere Fahrzeuge sind für uns die richtige Lösung."

"Bei der Verbrauchsminderung der CO2-Emissionen fahren die deutschen Hersteller bereits seit einigen Jahren auf der Überholspur. So haben sie die CO2-Emissionen ihrer in Deutschland neu zugelassenen Pkw kontinuierlich verringert - von 175,2 g/km CO2 im Jahr 2006 auf 142,4 g im April 2012. Inzwischen haben mehr als 60 Prozent aller in Deutschland neu zugelassenen Pkw einen Normverbrauch von unter 6 Litern", sagte Lindemann. In den vergangenen 5 Jahren sei der durchschnittliche Spritverbrauch in Deutschland um rund 16 Prozent zurückgegangen. Auch bei der Schadstoffreduzierung seien die deutschen Konzernmarken Vorreiter: "Seit 1990 haben wir Quantensprünge in der Umweltfreundlichkeit unserer Fahrzeuge erreicht. Moderne Euro-6-Pkw emittieren bis zu 98 Prozent weniger klassische Schadstoffe als ihre Vorgängermodelle. Auch im Nutzfahrzeugsegment wurden die klassischen Schadstoffemissionen um rund 90 Prozent reduziert."

"Der Weg weg vom Öl hin zu einer nachhaltigen Mobilität der Zukunft ist mehrspurig", so der VDA-Geschäftsführer weiter. "Kurz- und mittelfristig arbeiten unsere Unternehmen an der Optimierung des Verbrennungsmotors, hier gibt es allein in diesem Jahrzehnt noch ein Effizienzpotenzial von rund 25 Prozent. Dazu kommen Bio-Kraftstoffe und der Einsatz alternativer Antriebe, die vom Hybrid- bis zum Elektroauto alle technischen Optionen umfassen." Allein in den kommenden zwei Jahren werden die deutschen Hersteller 15 neue elektrifizierte Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen.

Insbesondere für urbane Räume müssten neue Mobilitätskonzepte entwickelt werden. Lindemann: "Jede Woche wächst weltweit die Zahl der Menschen, die in Megacities leben, um rund eine Million. Ende des nächsten Jahrzehnts werden zwei Drittel der Menschheit in Städten leben. Auf diese Herausforderung können leise und lokal emissionsfreie Elektroautos eine gute Antwort sein." Aber nicht nur das Auto selbst werde sich verändern, sondern auch seine Nutzung, so Lindemann. "Deswegen haben die deutschen Hersteller das moderne Car-Sharing entwickelt und treiben diese Entwicklung weltweit maßgeblich voran."

Quelle und Kontaktadresse:
VDA Verband der Automobilindustrie e.V. Pressestelle Behrenstr. 35, 10117 Berlin Telefon: (030) 897842-0, Telefax: (030) 897842-600

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