Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

2015 war ein Fernreisejahr / Reiseveranstalter: Boom fĂŒr exotische Ziele und Mittelmeer-LĂ€nder

(Berlin) - Die Bilanz des Reisejahres zeigt: 2015 war ein Fernreisejahr. Besonders viele BundesbĂŒrger zog es in diesem Jahr zu exotischen Ferienparadiesen. Die Zahl der Fernreisenden kletterte auf mehr als fĂŒnfeinhalb Millionen - ein Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich. Damit erhöht sich der Anteil des FernreisegeschĂ€fts in der Touristik von 7,6 auf fast acht Prozent.

Insgesamt, so die ersten Hochrechnungen fĂŒr das gerade abgelaufene Touristikjahr 2014/15 (Stand: 31. Oktober), steigerten die Anbieter ihren Umsatz zwischen drei und vier Prozent. Um rund eine Milliarde Euro auf nunmehr ĂŒber 27 Milliarden Euro kletterte damit der Gesamtumsatz der Reiseveranstalter. Und: Nochmals leicht gestiegen ist die Zahl der GĂ€ste, die mit Reiseveranstalten in den Urlaub verreisten - und zwar um fast ein Prozent. "Damit bleibt die Nachfrage fĂŒr den organisierten Urlaub mit Reiseveranstaltern weiterhin auf einem hohen Niveau", wie der PrĂ€sident des Deutschen ReiseVerbandes (DRV), Norbert Fiebig, am 19. November auf der DRV-Jahrestagung in Lissabon bekannt gab.

"Die deutsche Reisebranche blickt auf ein sehr zufriedenstellendes Jahr zurĂŒck, auch wenn die zum Teil politisch schwierigen Situationen in manchen Zielgebieten sowie der hohe Dollarkurs die Branche vor große Herausforderungen stellte", bilanziert DRV-PrĂ€sident Fiebig. Doch gerade durch die frĂŒhzeitige Absicherung des Dollars gegenĂŒber dem Euro beim Einkauf von Hotel- und Flugkontingenten fĂŒr Fernreisen profitierten Kunden wie Anbieter gleichermaßen.

Die Trends des Reisejahres 2015 laut Auswertungen des Marktforschungsunternehmens GfK im Überblick:

- Ziele in der Karibik, allen voran Kuba mit einem Umsatzsprung von 25 Prozent, sowie die Dominikanische Republik und Mexiko zĂ€hlen zu den Gewinnern. Die Vereinigten Arabischen Emirate zeigen ein deutliches Plus von 15 Prozent und die USA von 11 Prozent. FĂŒr die asiatischen Ziele interessieren sich ebenfalls mehr Deutsche als im Jahr zuvor - auch hier stieg der Umsatz an. Besonders hohes Umsatzwachstum zeigte dabei Thailand. Ein wesentlicher Grund fĂŒr den Boom zu den exotischen Ferienparadiesen waren die gĂŒnstigen Preise der Pauschalangebote. Die Veranstalter hatten sich beim Einkauf der Hotel- und Flugkontingente frĂŒhzeitig gegen WĂ€hrungsschwankungen abgesichert.

- ZuwĂ€chse gab es zudem bei zahlreichen klassischen Badezielen rund um das Mittelmeer. Ein starkes Umsatzwachstum zeigten Portugal mit plus 14 Prozent und die TĂŒrkei mit 4 Prozent Zuwachs. Ägypten legt prozentual zweistellig zu und die Balearen im einstelligen Bereich. FĂŒr das Land am Nil ergibt sich ein deutlicher Zuwachs im mittleren zweistelligen Bereich, auch wenn die Besucherzahlen die Marke von 1,3 Millionen GĂ€sten vor der Zeit des arabischen FrĂŒhlings noch nicht wieder erreicht haben. Griechenland schneidet erneut gut ab und konnte das Rekordniveau des Jahres 2014 wieder erreichen.

- Weniger GĂ€ste als in der Vorjahrssaison gab es fĂŒr Tunesien, die Kanaren und die sĂŒdlich der Sahara gelegenen LĂ€nder Afrikas. FĂŒr das sĂŒdliche Afrika zeigt sich aber allmĂ€hlich eine Erholung vom Ebola-Effekt, der entscheidend zu diesen RĂŒckgĂ€ngen beigetragen hat.

- Auf Vorjahresniveau schnitten die Nahziele - die LĂ€nder, die mit Auto, Bahn oder Bus erreicht werden können - bei den Veranstaltern ab. Eine ungebrochen hohe Nachfrage mit leichtem Zuwachs ergibt sich dabei fĂŒr Deutschland, wĂ€hrend die angrenzenden LĂ€nder einen leichten RĂŒckgang verzeichnen. StĂ€dtereisen dagegen bleiben fĂŒr ganz Europa gefragt.

FĂŒr die Reiseveranstalter fĂŒhrte die hohe Nachfrage nach fernen Traumzielen zu einer Umsatzsteigerung in diesem Segment von fĂŒnf Prozent gegenĂŒber dem Vorjahr. FĂŒr die Mittelstreckenziele - vornehmlich rund ums Mittelmeer - ergibt sich ein Umsatzplus von drei Prozent. Der Umsatz fĂŒr die sogenannten erdgebundenen Ziele - mit Anreise per Bahn, Bus oder Auto - blieb konstant. Abermals deutlich zulegen konnten Kreuzfahrten: Ein hohes einstelliges Umsatzplus werden die Anbieter 2015 mit dem Urlaub auf hoher See und FlĂŒssen erzielt haben, so die ersten Hochrechnungen des DRV-Ausschusses Statistik und Marktforschung.

Der Anteil des Hochsee- und Fluss-Kreuzfahrtenmarktes am Umsatz des Veranstaltermarktes ist auf mittlerweile rund 13 Prozent - inklusive Anreise- und AbreiseumsĂ€tze - gestiegen. Das heißt: Von den rund 27 Milliarden Euro Gesamtumsatz steuern die Schiffe ĂŒber drei Milliarden Euro dazu. Tendenz weiterhin steigend. Betrachtet man die vergangenen zwei Jahrzehnte zeigt sich, dass das Kreuzfahrt-Segment stetig stark gewachsen ist. "Gerade der deutsche Hochseekreuzfahrtmarkt ist somit der sich am dynamischsten entwickelnde Markt in der Touristik mit jĂ€hrlich ĂŒberdurchschnittlichen Wachstumsraten", so DRV-PrĂ€sident Fiebig.

DRV-PrĂ€sident Fiebig betonte bei der PrĂ€sentation der Zahlen und Trends 2015, dass sich die Entwicklung von Touristenströmen und damit der Nachfrage immer schwerer vorhersehen lasse. Bei manchen Reisezielen zeige sich in jĂŒngster Zeit ein Auf und Ab bei den GĂ€stezahlen wie bei einer Achterbahnfahrt. Politische UmbrĂŒche, Naturkatastrophen, der arabische FrĂŒhling oder AnschlĂ€ge haben Auswirkungen auf die Nachfrage fĂŒr ein Ziel. So etwa fĂŒr Tunesien und Ägypten, die fĂŒr die vergangenen fĂŒnf Jahre deutliche Schwankungen der GĂ€stezahlen aufweisen. Diese durch externe Faktoren bedingten stark schwankenden Nachfragezyklen erschweren den Reiseveranstaltern die Planung und den Einkauf von Flug- und Hotel-Kontingenten.

Ausblick auf den Winter 2015/16 und 2016

Die Buchungen fĂŒr die Wintersaison 2015/16 sind bisher gut angelaufen. Zum jetzigen Zeitpunkt liegt der Umsatzzuwachs gegenĂŒber dem Vorjahreszeitpunkt im mittleren einstelligen Prozentbereich. Neben den Badezielen in warmen Gefilden sind weiterhin StĂ€dte- und Wellnessreisen sowie Kreuzfahrten gefragt. FĂŒr die Sommersaison stellen die Veranstalter derzeit ihre Programme vor. Eine verlĂ€ssliche Prognose fĂŒr das Gesamtjahr 2016 kann jedoch aufgrund noch zu geringer Datenmengen nicht abgegeben werden. An der Tendenz der vergangenen Jahre, dass die MittelmeerlĂ€nder zu den gefragtesten Zielen in den Sommermonaten gehören, dĂŒrfte sich allerdings nichts Ă€ndern.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV) Sibylle Zeuch, Pressesprecherin Schicklerstr. 5-7, 10179 Berlin Telefon: (030) 28406-0, Fax: (030) 28406-30

(dw)

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