Pressemitteilung | Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (KGSH)

90 Millionen Mehrkosten sind nicht zu verkraften

(Kiel) - Die gestrige (8. April 2008) Tarifeinigung für die Ärzte wie auch der Tarifabschluß für die nicht-ärztlichen Beschäftigten Ende März des Jahres belasten die Krankenhäuser in Schleswig- Holstein dieses und nächstes Jahr mit mehr als 90 Millionen Euro. Demgegenüber dürfen die Budgets der Kliniken im Jahr 2008 lediglich um 10 Millionen Euro steigen. Damit verschärft sich die finanzielle Lage der Krankenhäuser dramatisch, folgert KGSH-Geschäftsführer Bernd Krämer. Krämer: "Wir erneuern unseren Appell an die Landes- und Bundespolitik, die Zukunft der Krankenhäuser nicht leichtfertig zu gefährden und die strikte gesetzliche Budgetierung endlich aufzuheben. Falls dies nicht kurzfristig geschieht, stehen die Kliniken vor einer aussichtslosen Situation".

Nach Berechnungen des Verbandes verschärft der aktuelle Tarifabschluß für die Ärzte die Kostenkrise, vor der die Krankenhäuser immer gewarnt haben. Er verursacht in diesem und im nächsten Jahr zusätzliche Personalkosten von rund 20 Millionen Euro. Hinzu kommt die Tariflohnerhöhung für die übrigen Mitarbeiter mit 70 Millionen Euro. Darin noch nicht berücksichtigt sind Preissteigerungen bei den Sachkosten, die schätzungsweise nochmal mit 25 Millionen Euro alleine in diesem Jahr zu Buche schlagen.

Für Krämer ein erschreckendes Szenario, vor dem die Politik nicht die Augen verschließen darf. Denn ein solch gewaltiger außerordentlicher Kostenschub kann von den Kliniken nicht mehr getragen werden. Ebenso wenig kann ein Krankenhaus wie in anderen Branchen die Preise für seine Dienstleistungen erhöhen. Die Refinanzierung über die Vergütungen der Kassen ist nicht möglich, da Gehaltssteigerungen nicht in die Krankenhaus- Fallpauschalen einfließen.

Krämer: "Wenn die Politik jetzt nicht handelt und für eine Refinanzierung der Lohnsteigerungen sorgt, treibt sie die Krankenhäuser in einen ruinösen Überlebenskampf hinein. Das Nachsehen haben dann die Mitarbeiter und letztendlich auch die Patienten.

Quelle und Kontaktadresse:
Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (KGSH) Ulrike Petersen, Pressereferentin Feldstr. 75, 24105 Kiel Telefon: (0431) 8810510, Telefax: (0431) 8810515

(tr)

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