Pressemitteilung | Ärztekammer Niedersachsen

Ärztekammer jetzt mit eigenem Internetangebot zur Palliativmedizin / Standesorganisation lehnt aktive Sterbehilfe weiter- hin ab

(Hannover) – Die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) fordert dazu auf, die Auseinandersetzung um die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in Deutschland wieder mit mehr Sachlichkeit und Vernunft zu führen. Die zum Teil schon hektischen Dispute, ausgelöst unter anderem durch die Gründung einer deutschen Filiale der Schweizer Sterbehilfeorganisation Dignitas, werde vor allem der Würde jener Patientinnen und Patienten nicht gerecht, die in ihrer Notlage auf umfassende ärztliche und pflegerische Hilfen sowie spirituellen Beistand vertrauen. Die Kammer äußerte sich dazu anlässlich des bundesweiten Tages des Hospizes (14. Oktober). Sie hält es ferner für einen weit verbreiteten Irrtum, dass ein Sterben in Würde und unter Verzicht auf den ärztlich begleiteten Freitod nicht möglich sei. Auch unheilbare Kranke können sich dank entsprechender medizinischer, pflegerischer und seelsorgerischer Hilfen zu Hause oder in geeigneten Einrichtungen wie Palliativstationen und (ambulanten) Hospizen auf ihren Tod vorbereiten. Dafür sei allerdings eine flächendeckende palliativmedizinische Versorgung sicher zu stellen, die, wie die Standesorganisation einräumt, leider noch nicht überall zur Verfügung stehe. Unabhängig davon bleibt die ÄKN bei ihrem entschiedenen Nein zur Zulassung des ärztlich assistierten Suizids in Deutschland.

Darüber hinaus fordert die ÄKN eine verstärkte Information und Aufklärung zu diesem umstrittenen Thema. Die bei ihr eingerichtete Akademie für Palliativmedizin und Hospizarbeit hält dazu in einem ersten Schritt umfangreiche Informationen in einem eigenen Internetangebot (www.palliativakademie-nds.de) bereit. Zudem plant sie in mehreren niedersächsischen Städten Informations- und Diskussionsveranstaltungen, in denen sich die Besucher über die Möglichkeiten der Palliativmedizin informieren und mit Fachleuten austauschen können. Den Anfang macht das Stader Gesundheitsforum, das am Donnerstag, 24. November 2005, im dortigen Ärztehaus das Thema "Leben mit Sterben" vorstellt.

Quelle und Kontaktadresse:
Ärztekammer Niedersachsen Berliner Allee 20, 30175 Hannover Telefon: 0511/38002, Telefax: 0511/3802240

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