Aktionärszahlen gehen nur leicht zurück

(Frankfurt/Main) - Die Zahl der direkten und indirekten Aktionäre in Deutschland sank im ersten Halbjahr 2002 gegenüber dem letzten Halbjahr 2001 von 19 Prozent der Bevölkerung auf 18 Prozent. Damit besitzen 11,6 Mio. Deutsche Aktien. Der Höchststand wurde im ersten Halbjahr 2001 mit 21 Prozent (13,4 Mio.) erreicht. Trotz einer schwierigen und volatilen Börsenlage und der Vertrauenskrise an den Kapitalmärkten befindet sich die Aktienakzeptanz in Deutschland auf einem bemerkenswert hohen Niveau. Im Vergleich zu 1997 hat sich die Zahl der Aktien- und Fondsbesitzer verdoppelt. Dies belegt eine Infratest-Umfrage im Auftrag des Deutschen Aktieninstituts.

Der Großteil des Rückgangs lässt sich auf die Gruppe der direkten Aktionäre zurückführen. Ihr Anteil sank von 8,4 Prozent im 2. Halbjahr 2001 auf derzeitig 7,3 Prozent. Der Anteil der Fondsbesitzer ging weniger stark zurück. Er entwickelte sich von 14,5 Prozent im 2. Halbjahr 2001 auf heute 13,9 Prozent.

„Es spricht für die gefestigte Aktienakzeptanz, dass die privaten Anleger offenkundig der Aktienanlage die Treue halten.“, kommentierte Rüdiger von Rosen, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Aktieninstituts, die Ergebnisse. Die Privatanleger verfügen augenscheinlich über eine größere Aktienreife als häufig vermutet wird. Insbesondere die hohe Zahl der Fondsbesitzer zeigt, dass die Aktie aus Rentabilitätsgründen weiterhin eine wichtige Rolle für den langfristigen Vermögensaufbau wie auch die private Altersvorsorge spielt. „Die Anleger sehen im Kapitalmarkt langfristig durchaus Chancen“, so von Rosen. „Die Marktteilnehmer, die Aufsicht und der Gesetzgeber sind dennoch dringend gefordert, möglichst schnell Schritte zur Wiederherstellung der Integrität einzuleiten. Dazu zählen auch harte Strafen bei entsprechenden Vergehen.“

Die Kurzstudie kann auf der Internetseite des Deutschen Aktieninstituts unter www.dai.de unter „Publikationen“ abgerufen werden.

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