Aktionsprogramm der Ärzte führt zu Rationierungen
(Frankfurt/Berlin) Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) lehnt das neue Aktionsprogramm 2000, mit dem die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Einhaltung der Arzneimittelbudgets erreichen will, unverändert ab. Dies betonte BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans Sendler 20. September nach einem Spitzengespräch mit der KBV.
Unbeschadet der in einigen Punkten erreichten wichtigen Verbesserungen gegenüber früheren Konzepten sei dieses Programm ein weiterer Schritt zur Rationierung der Arzneimittel. Es verunsichere Arzt und Patienten, die die Unterversorgung bald spüren würden, und schränke die notwendige Arzneimittel-Vielfalt unverantwortlich ein, betonte Sendler. Der BPI-Hauptgeschäftsführer warnte vor unrealistischen Einsparerwartungen durch dieses Programm.
Sendler forderte ein klares Signal von Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer. Da die kollektiven Regresse bei Budgetüberschreitung gegenüber den Ärzten rechtlich ohnedies nicht durchsetzbar seien, solle sie den Ärzten signalisieren, dass sie den Arzneimittelbudgets nur eine Richtgrößen-Funktion bemisst. Mit dieser Feststellung könne sie vermeiden, dass bestimmte Patientengruppen nur noch unzureichend mit Medikamenten versorgt werden können.
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