Apotheker widersprechen Bütikofer
(Berlin) - Bei der Diskussion um die Gesundheitsreform geht es um die Interessen der Patienten, nicht um etwaige Besitzstände der Apotheker. Darauf weist die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hin.
Die ABDA reagiert damit auf den Vorwurf des Grünen-Vorsitzenden Reinhard Bütikofer, der Entwurf der Union zur Gesundheitsreform berücksichtige zu stark die Besitzstände der Apotheker. Prof. Rainer Braun, Hauptgeschäftsführer der ABDA, hierzu: "Natürlich sprechen wir mit der CDU/CSU über die Strukturen der Arzneimittelversorgung. Der Partei deswegen aber die bloße Verteidigung von Besitzständen vorzuwerfen, ist nicht seriös." Vielmehr spreche sich CDU/CSU schon seit langer Zeit aus Gründen der Arzneimittelsicherheit und des Verbraucherschutzes gegen die Zulassung des Versandhandels mit Arzneimitteln und von Apothekenketten aus. Dies resultiere auch aus der Tatsache, dass die belegbaren Nachteile die potenziellen Vorteile weitaus überwiegen.
"Der Regierungsentwurf zum Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz zielt darauf ab, die mittelständisch geprägte, wohnortnahe Individualapotheke zu vernichten", meinte Braun. "Stattdessen soll eine Verteilungsstruktur aus Versandhandel und Apothekenketten im Besitz internationaler Konzerne aufgebaut werden." Hier werde ohne Not ein effizientes System zerschlagen, ohne dass es auch nur einen Beleg dafür gebe, dass Qualität gesteigert oder Kosten gesenkt werden könnten. Im Gegenteil: "Erfahrungen aus dem Ausland zeigen sogar, dass in den Gesundheitssystemen, die Apothekenketten und Versandhandel zulassen, die Vertriebskosten für Arzneimittel nachweislich höher sind."
Daher sieht Braun den Unions-Standpunkt als logische Schlussfolgerung einer sachlichen Nutzen-Risiko-Analyse. "Der Entwurf der Opposition basiert eben nicht auf Ideologien, sondern auf harten ökonomischen Zahlen." Braun fordert die Regierung auf, auf die Vorschläge der CDU/CSU einzugehen, um somit die Unsicherheit im Gesundheitswesen zu beenden, von der Patienten wie Leistungserbringer derzeit erfasst sind.
Quelle und Kontaktadresse:
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