Appell der IJF an den Bundeskanzler
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat sich hinter den Appell der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF) an Bundeskanzler Gerhard Schröder gestellt, sich bei seinem bevorstehenden Besuch im Jemen für inhaftierte Journalisten und die Pressefreiheit einzusetzen. Die Rechte der Journalisten im Jemen werden mit Füßen getreten, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Der Bundeskanzler sollte bei seinen Gesprächspartnern auf die Einhaltung der Menschenrechte und der Pressefreiheit dringen.
In einem Schreiben an Gerhard Schröder hat die IJF die Fälle mehrerer Journalisten geschildert, die willkürlich staatlichen Schikanen ausgesetzt sind:
- Der Redakteur Abdulkareem Al-Khaiwani sitzt seit September 2004 in Haft wegen kritischer Artikel über die Regierungspolitik.
- Weitere sieben Journalisten wurden im letzten halben Jahr inhaftiert. Vier von ihnen hatten über die saudiarabische Königsfamilie berichtet.
- Hamid Chahra, Redakteur einer Wochenzeitung, wurde wegen seiner Berichte über politische Korruption inhaftiert.
- Am 29. Dezember 2004 wurden ein Redakteur und ein Reporter zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Ihr Vergehen: Sie hatten arabische Politiker kritisiert.
- Zwei Tageszeitungen wurden wegen kritischer Berichterstattung geschlossen.
Das Schreiben der Internationalen Journalisten-Föderation, der mehr als 500.000 Journalisten aus 110 Ländern angehören, endete mit der Bitte an den deutschen Regierungschef, neben den bilateralen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen auch die Lage der betroffenen Journalisten und der Medien im Jemen anzusprechen.
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Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv)
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