Arbeitgeber und Gewerkschaften fordern gemeinsam ein eigenes Unterrichtsfach "Wirtschaft" an allen Schulen
(Berlin) - Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) haben am 21. August gemeinsam in Berlin ein eigenständiges Unterrichtsfach "Wirtschaft" für alle weiterführenden Schulen ab Klasse 5 gefordert.
Dr. Reinhard Göhner, Hauptgeschäftsführer der BDA, und Ingrid Sehrbrock, Mitglied im Geschäftsführenden Bundesvorstand des DGB, überreichten dem Präsidenten der Kultusministerkonferenz (KMK), Senator Willi Lemke das gemeinsame Positionspapier "Wirtschaft - notwendig für schulische Allgemeinbildung". Sie appellieren dabei an die KMK, diesen Vorschlag in den Bundesländern umzusetzen.
Fragen des Wirtschafts- und Beschäftigungssystems berühren jeden Einzelnen in unserer Gesellschaft in vielfacher Weise. Dennoch wird der ökonomischen Bildung im Schulalltag kaum die Bedeutung beigemessen, die ihr zukommen muss. Es ist aber heute eine unverzichtbare Aufgabe der allgemeinbildenden Schulen, Schüler zu einer selbst- und mitverantwortlichen Teilhabe in einer sich ständig wandelnden Arbeits- und Wirtschaftswelt zu befähigen. Ökonomische Bildung ist damit ein wesentlicher Bestandteil der Allgemeinbildung, betonen Arbeitgeber und Gewerkschaften.
Sie wird umso wichtiger, als die Arbeitsteilung und die damit verbundene Komplexität unseres Wirtschaftslebens ebenso zunehmen wie die Herausforderungen durch ein zusammenwachsendes Europa und die Globalisierung.
Eine zeitgemäße ökonomische Bildung ist interdisziplinär und praxisorientiert: Sie behandelt ökonomische, soziale, ethische, politische, rechtliche, ökologische und technische Zusammenhänge von Arbeit und Wirtschaft. Sie bezieht Betriebe als Lernorte und Fachleute aus der Arbeitspraxis in den Unterricht ein und nutzt die modernen Informationsmedien.
Die umfassenden Ziele der ökonomischen Bildung erfordern wegen des Umfangs und der Komplexität ihres Gegenstands ein eigenständiges Unterrichtsfach in allen Jahrgangsstufen ab Klasse 5, in dem kontinuierlich und systematisch die notwendigen Fachkompetenzen erarbeitet und die Grundlagen für einen inhaltlich anspruchsvollen fächerübergreifenden Unterricht gelegt werden. Die Lehrenden brauchen differenzierte fachliche und didaktische Qualifikationen, die nur in eigenständigen Studiengängen erworben werden können. Hierauf ist die
Lehreraus- und -weiterbildung auszurichten.
Diese Initiative von BDA und DGB wird außerdem vom Deutschen Elternverein, dem Verband Deutscher Realschullehrer und der Deutschen Gesellschaft für ökonomische Bildung unterstützt. Auch der Bundeselternrat war in die Gespräche einbezogen.
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