Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Arbeitslosenzahlen stellen nicht die wahre Dimension der Beschäftigungskrise dar

(Berlin) – Zu den am 02. Februar in Nürnberg von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Arbeitslosenzahlen erklärt Otto Kentzler, der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Eine Ausweitung des zweiten Arbeitsmarkts, wie sie die Bundesregierung mit der Zielvorgabe von 600.000 so genannten 1-Euro-Jobs anstrebt, schönt vielleicht die Statistik, verschärft aber das Problem. Denn es drohen Wettbewerbsverzerrungen durch die Konkurrenz geförderter und damit günstigerer Unternehmer und so genannte Drehtüreffekte - wegen der geförderten und damit billigeren Arbeiter müssen dann sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in regulären Firmen ihren Job aufgeben.

Die Beschäftigungsprobleme werden nicht gelöst, sondern letztlich ausgeweitet. Die aktuellen Arbeitslosenzahlen stellen nicht die wahre Dimension der Beschäftigungskrise dar. Die Statistik erfasst die Arbeitslosen nicht, die sich in Weiterbildungsmaßnahmen befinden, die geförderte Arbeit im 1. Arbeitsmarkt (Ich-AG) oder im 2. Arbeitsmarkt angenommen haben (ABM, 1-Euro-Jobs), die an Sonderprogrammen teilnehmen oder als Frührentner registriert sind. Insgesamt sind - so stellt der Sachverständigenrat fest - mehr als sechs Millionen Menschen ohne reguläre Beschäftigung.

Neue Arbeitsplätze können nur geschaffen werden, wenn die Betriebe wieder wettbewerbsfähiger werden und neue Aufträge bekommen. Dazu müssen auch die binnenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen grundlegend verbessert werden. Das bedeutet, weniger Staat durch Senkung der Sozialabgaben und der Steuerlast, durch Entbürokratisierung und Flexibilisierung am Arbeitsmarkt."

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: 030/20619-0, Telefax: 030/20619-460

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