Pressemitteilung | Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF)

Armutsrisiko Familie? / SkF fordert eine eigenständige Existenzsicherung für Frauen

(Dortmund) - Zum Internationalen Tag der Frau am 8. März 2009 mahnt der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) eine eigenständige Existenzsicherung von Frauen als unabdingbare Voraussetzung für eine nachhaltige und wirksame Armutsprävention bis ins Alter an.

"Die Gleichberechtigung der Frau ist mehr als die Forderung nach Entgeltgleichheit!", unterstreicht Maria Elisabeth Thoma, Bundesvorsitzende des Frauenverbandes, das Ziel. "Frauen sollen es sich erlauben können, ihre berufliche Einbindung an ihre jeweilige Lebensphase anzupassen, ohne dass sie von Armut bedroht sind."

Die Realität sieht anders aus. Die immer noch vorherrschende klassische Arbeitsteilung in der Familie verspricht keine Sicherheit für Frauen. Die Gefahr, durch die Folgen einer Trennung vom Partner sowie durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit des "Versorgers" in Armut zu geraten, ist groß. Der Nutzen von Hausarbeit und Kinderbetreuung wird zwar in der Gesellschaft ideell positiv bewertet, führt jedoch nicht zu einer ökonomischen Absicherung von Frauen.

Aus diesem Grund sieht der SkF ein eigenes berufliches Einkommen von Frauen für eine unabhängige Existenzsicherung unter den derzeitigen Bedingungen als unabdingbar an. Der Verband fordert weitere Anstrengungen von Politik und Wirtschaft zu einer ökonomischen Absicherung und besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen. Denn obwohl viele Frauen und Mütter arbeiten, - das Armutsrisiko bleibt.

Ein Viertel der Frauen mit Kindern arbeitet in Teilzeit oder in Niedriglohnjobs. Die Beschäftigung im Niedriglohnsektor ist seit 1995 um 43 Prozent gestiegen. Zwei von drei Beschäftigten dort sind Frauen. Besonders prekär wirkt sich die Kombination von Teilzeit- und Minijob aus. Lediglich die Hälfte der berufstätigen Frauen - überwiegend mit älteren Kindern - ist Vollzeit beschäftigt.

Darüber hinaus: Noch immer verdienen Frauen mit ca. 24 Prozent deutlich weniger als Männer. Frauenspezifische Berufe werden schlechter entlohnt. Die Anzahl von Frauen in Führungspositionen ist nach wie vor gering. Frauen haben mehr familiär bedingte Berufsunterbrechungszeiten und sind daher eher von Langzeitarbeitslosigkeit bedroht.

…Bis hin zur vom SkF geforderten eigenständigen Existenzsicherung für Frauen ist es noch ein weiter Weg.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialdienst katholischer Frauen - Zentrale e.V. - Pressestelle Agnes-Neuhaus-Str. 5, 44135 Dortmund Telefon: (0231) 5570260, Telefax: (0231) 55702660

(mk)

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