Pressemitteilung | Apothekerverband Rheinland-Pfalz e.V.

Arzneimittelausgaben in Rheinland-Pfalz im Juli stabil / Drastischer Rückgang bei nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln

(Mainz) - Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel sind in Rheinland-Pfalz im Juli 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu gleich geblieben. Sie betrugen 103,8 Mio. Euro (Vorjahr 101,9 Mio. Euro), dies ist eine leichte Steigerung um 1,8 Prozent.

Im Bundesdurchschnitt war im Juli ein Ausgabenanstieg um 8 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt ergab sich dabei ein sehr unterschiedliches Bild in den einzelnen Bundesländern. So lag beispielsweise in Berlin der Ausgabenanstieg bei 15,9 und in Brandenburg bei 13,8 Prozent.

Die stabilen Arzneimittelausgaben im Bundesland führte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz, Hermann S. Keller, in erster Linie auf den frühen Beginn der Sommerferien bereits Ende Juni zurück. Er wies jedoch ausdrücklich darauf hin, dass die tatsächlichen Arzneimittelausgaben der Krankenkassen noch weit niedriger seien. Er forderte zum wiederholten Male die Kassenvertreter auf, die durch die Rabattverträge eingesparten Beträge endlich offenzulegen.

Was dem Verbandschef große Sorgen macht, ist der extreme Rückgang bei der Zahl der in rheinland-pfälzischen Apotheken abgegebenen Arzneimittelpackungen, die im Rahmen der sog. Selbstmedikation von den Patienten selbst bezahlt werden müssen, da sie von den Krankenkassen nicht mehr erstattet werden. Hier ist die Zahl der Packungen im Juli 2008 um fast 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. In absoluten Zahlen wurden in diesem Juli nur noch 194.600 Packungen gegenüber 237.000 im Vorjahr abgegeben.

„Diesen extremen Rückgang kann ich nicht alleine auf die Urlaubszeit zurückführen. Ich bin vielmehr der Meinung, dass viele Menschen es sich nicht mehr leisten können, Arzneimittel, die von den Kassen nicht erstattet werden, aus der eigenen Tasche zu bezahlen. Wir werden diesen Trend genau beobachten. Denn es kann nicht sein, dass in Zukunft beispielsweise Erkältungskrankheiten aus Kostengründen nicht mehr medikamentös behandelt werden können“, betonte Keller.

Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerverband Rheinland-Pfalz e.V. Pressestelle Weißliliengasse 3, 55116 Mainz Telefon: (06131) 204910, Telefax: (06131) 2049115

(el)

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