Ausbildungsabgabe: Deutliche Positionierung des Landes notwendig
(Schwerin) - Während die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern weit über den eigentlichen Bedarf ausbildet, werden nur 2,8 Prozent der neuen Ausbildungsverträge im öffentlichen Dienst abgeschlossen, der hingegen jeden zehnten Arbeitsplatz stellt. "Wenn der Staat in seinem Verantwortungsbereich die Ausbildungszahlen verdreifacht, darf er andere auffordern mehr zu machen", so Hering. "Das Argument, im öffentlichen Dienst müsse Personal abgebaut werden, somit könne dort nicht mehr ausgebildet werden, ist unzulässig, denn es wird den Betrieben auch nicht zugebilligt.
Die Umlage schafft keine zusätzlichen betrieblichen Lehrstellen, sie bedeutet einen Kostenschub für die Betriebe, der Verwaltungsaufwand ist unglaublich hoch, die Verteilung der Gelder erfolgt nach politischen Zielen, die Ausbildungsqualität sinkt, Wettbewerbsungerechtigkeiten werden entstehen, das Problem der verschlechterten Bewerbereignung wird nicht gelöst.
Hering weist erneut auf eine Modellrechnung der VUMV hin: "Die Ausbildungsabgabe trifft beispielsweise die Callcenter mit ihren 9.000 Jobs im Land. Für ein Callcenter mit 100 Beschäftigten wird die Abgabe bis zu 35.300 Euro pro Jahr betragen. Das ist ungefähr das 1,5fache des durchschnittlichen Gewinns der letzten 3 Jahre." Für die Wachstumsbranchen im Land kann die Umlage somit zu einer existenzgefährdenden Belastung werden. Die jungen Branchen wie Telemarketing, Tourismuswirtschaft, Gesundheitswirtschaft und Biomedizin haben noch wenig Berufsbilder. Sie können kaum fachgerecht ausbilden, deshalb trifft sie die Umlage besonders hart.
Politik und Gewerkschaften sollen hinsichtlich ihrer eigenen Ausbildungsleistung endlich ihren hohen moralischen Ansprüchen gerecht werden. "Wir erwarten von unserer Landesregierung vor allem auch deshalb eine deutliche Stellungnahme zu den Plänen von Franz Münterfering, weil die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern trotz ihrer erheblichen Probleme deutlich mehr ausbildet als andere Bundesländer* und deutlich mehr, als sie selbst für den eigenen Bedarf benötigen", so Hering abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Eckdrift 93, 19061 Schwerin
Telefon: 0385/6356100, Telefax: 0385/6356151
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