Ausbildungspakt erfolgreich / Ideologie überlagert Fachwissen bei der PDS
(Schwerin) - "Jeder ausbildungswillige und ausbildungsfähige Jugendliche, der eine berufliche Ausbildung anstrebt, wird bis zum Jahresende ein Angebot erhalten. Das wissen alle Fachleute", erklärte am heutigen Dienstag (07.12.2004) in Schwerin Lothar Wilken von der Hauptgeschäftsführung der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VUMV), zu einer heute in der SVZ erhobenen Forderung der ausbildungspolitischen Sprecherin der PDS, Dr. Martina Bunge.
Frau Dr. Bunge hatte falsch aus dem für drei Jahre geschlossenen Ausbildungspakt zitiert und ihn für gescheitert erklärt, um erneut eine Ausbildungsumlage zu fordern.
"Die Nachvermittlungsaktion läuft immer noch mit einem sehr hohen Aufwand. Wir hoffen, dass die 400 freien Ausbildungsplätze überhaupt noch mit den restlichen 750 registrierten Bewerbern besetzt werden können. Nicht angetretene oder abgebrochene Ausbildungsstellen bereiten uns hier Sorgen, weil sie oft für dieses Jahr verloren sind. Allein im IHK-Bezirk Schwerin sind dies aktuell 210", so Wilken.
Von einem Mitglied einer Regierungsfraktion erwartet die Wirtschaft eine viel differenzierte Bewertung der Situation. In Fachgesprächen hätte Frau Dr. Bunge erfahren können, vor welchen tatsächlichen Herausforderungen die Landespolitik steht. Eine Ausbildungsumlage löst überhaupt nicht das vorübergehende Problem der überdurchschnittlich hohen Zahl von Schulabsolventen. Mecklenburg-Vorpommern hat mit ca. 25.000 Absolventen mehr als die doppelte Zahl von Hamburg. Auch bildet die Wirtschaft bereits weit über ihrem eigenen Bedarf aus und ist Ausbildungs-Vizemeister in Deutschland.
In jedem Jahr sinkt die Zahl der Beschäftigten im Land um ca. 15.000, damit werden auch 700 Ausbildungsplätze weniger benötigt. Trotzdem zeigt der aktuelle Zwischenstand der registrierten betrieblichen Ausbildungsplätze einen erneuten leichten Anstieg im Vergleich zum vorigen Jahr. "Die Wirtschaft hat also ihre Paktzusage, neue Ausbildungsplätze bereit zu stellen, nicht nur auf Bundesebene nachweislich erfüllt", so Wilken.
"Im Pakt haben Regierung, Gewerkschaften und die Wirtschaft verantwortungsvoll umfangreiche Vereinbarungen getroffen. Es macht keinen Sinn, zu früh einseitige Schuldzuweisungen zu definieren. Dann müsste Frau Dr. Bunge auch ihre eigene Mitverantwortung klären, denn im Pakt verpflichtet sich auch die öffentliche Hand, mehr Ausbildungsplätze bereitzustellen. Hätten Land, Kreise und Kommunen die gleiche Ausbildungsleistung wie die Wirtschaft, gäbe es überhaupt keine Lehrstellenlücke." Die Ausrede, im öffentlichen Dienst müsse Personal abgebaut und kann somit weniger ausgebildet werden, lässt Wilken nicht gelten: "Hier kann nicht mit zweierlei Maß gemessen werden. Auch die Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen."
Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Eckdrift 93, 19061 Schwerin
Telefon: 0385/6356100, Telefax: 0385/6356151
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