Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Ausländerfeindlichkeit in Deutschland beunruhigt im Ausland / DIHT-Umfrage bei den Auslandshandelskammern in über 70 Ländern

(Berlin) - Das Interesse von Ausländern, in Deutschland zu arbeiten oder zu studieren, wird durch ausländerfeindliche und rechtsradikale Vorfälle in Deutschland beeinträchtigt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) bei den Auslandshandelskammern, Delegierten und Repräsentanten der deutschen Wirtschaft in über 70 Ländern der Welt.

Besonders in Regionen, deren Bevölkerung in Deutschland aufgrund ihrer Hautfarbe leicht als Ausländer zu erkennen ist, ist eine Verunsicherung festzustellen. In Ländern wie Indonesien, Indien und auch Mexico, aus denen Deutschland gern IT-Kräfte per Green Card beschaffen würde, werden zunehmend Fragen nach der Sicherheit in Deutschland gestellt. In Europa und Nordamerika werden die ausländerfeindlichen Vorgänge zwar wahrgenommen, berühren jedoch Entscheidungen zur Beschäftigungsaufnahme in Deutschland nicht. Besonders die Arbeitnehmer in Europa, die eine Beschäftigung in Deutschland aufnehmen wollen, sehen sich nicht als potenziell Betroffene von Übergriffen an.

85 Prozent der Auslandsvertretungen der deutschen Wirtschaft berichten, dass über die jüngsten Ereignisse in Deutschland in den dortigen Medien berichtet und diskutiert werde. Es werde aber überwiegend objektiv und teilweise auch nur in Form kurzer Nachrichten informiert.

Eine negative Beeinflussung ausländischer Investoren, die in Deutschland investieren wollten, verneinen zwei Drittel der Auslandsvertretungen. Die übrigen konnten dazu keine Aussagen machen, weil ihnen keine Erkenntnisse vorlagen. Auch Führungskräfte würden überwiegend ein Beschäftigungsverhältnis in Deutschland aufnehmen, wenn sie dazu aufgefordert bzw. geworben würden. Die meisten der befragten Auslandsvertretungen berichten, dass sich Führungskräfte von den Vorgängen in Deutschland nicht beeinflussen ließen. Berichtet wird, dass die an Deutschland interessierten Menschen sich zunehmend über die Deutsche Welle informierten, was in Deutschland durch Rechtsradikale geschehe. Dies gelte besonders für junge Studierende, die an einer Weiterführung ihres Studiums in Deutschland interessiert seien.

Ein Symposium des DIHT wird sich am 27. September 2000 im Rahmen des DIHT-Kongresses auf der EXPO in Hannover mit dem Zentralthema Einwanderungspolitik in Deutschland befassen und auch diese Erkenntnisse mit in die Diskussion einbeziehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelstag (DIHT) Ansprechpartner: Peter Blume Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/203081602 Telefax: 030/203081667

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