Pressemitteilung | Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)

Bahnindustrie verzeichnet 2004 deutlichen Auftragsrückgang / Umsätze nochmals auf hohem Niveau / Fünf Prozent der Arbeitsplätze gestrichen

(Berlin) - Die Auftragseingänge der Bahnindustrie sind im Jahr 2004 um 26 Prozent auf nur noch 6,7 Mrd. Euro zurückgegangen. Dabei sei der moderate Rückgang von 3,5 auf 3,2 Mrd. Euro im Auslandsgeschäft für die Branche leichter zu verkraften als der dramatische Einbruch der Bestellungen aus Deutschland um 35 Prozent auf nur noch 3,5 Mrd. Euro, sagte Friedrich Smaxwil, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland, anlässlich der Jahrespressekonferenz des VDB in Berlin. Damit habe sich der negative Trend des ersten Halbjahres 2004 voll und ganz bestätigt. Insgesamt sind bei der Bahnindustrie im Inland nur noch Fahrzeuge im Wert von 2,3 Mrd. Euro bestellt worden. „Unsere Fahrzeugbauer erleben innerhalb Jahresfrist einen Rückgang der Aufträge auf dem heimischen Markt um 40 Prozent. Das ist in dieser Größenordnung schon dramatisch“, so Smaxwil.

Die Umsätze der Unternehmen in der Bahnindustrie lagen im Jahr 2004 bei 9,9 Mrd. Euro. Das ist exakt die gleiche Höhe wie in 2003. Dennoch musste die Industrie aufgrund ausbleibender Bestellungen im zurückliegenden Jahr 5 Prozent Beschäftigung – fast 2.000 Arbeitsplätze – abbauen. Dazu Smaxwil: „Wir haben noch nie mehr Produkte ins Ausland geliefert, das bestätigt unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Allerdings werden wir bei der momentanen Auftragslage in Deutschland zunehmend Beschäftigung abbauen müssen und die Kompetenzen in den wachsenden Märkten wie beispielsweise Asien aufbauen.“ In der Konsequenz befürchtet Smaxwil mittelfristig eine teilweise Verlagerung von Kapazitäten „dorthin, wo deutsches Bahntechnik-Know-how nachgefragt und bestellt wird“.

VDB-Hauptgeschäftsführer Michael Clausecker appellierte an die Bundesregierung, die Investitionen in die Schienenwege ab 2005 über den Mittelfristzeitraum zumindest in der heutigen Größenordnung von 3,7 Mrd. Euro zu verstetigen – und damit der Bahn und der Industrie Planungssicherheit zu verschaffen. Clausecker führt die aktuell schwierige Lage auch auf den Streit zwischen Finanz- und Verkehrsministerium über die Freigabe von Investitionsmitteln für die Schiene zurück. Denn das Finanzministerium genehmige heute nur noch Eisenbahnprojekte, die bis zum Abschluss durchfinanziert werden könnten. Deshalb werde das einmalige Abrutschen der geplanten Budgetlinie des Haushaltes 2008 bereits im laufenden Jahr zum Verfall von 400 Mio. Euro Investitionsmitteln führen. Clausecker weiter: „Das richtet sich gegen die Beschäftigten und gegen das Wachstum in unserer absolut leistungs- und international wettbewerbsfähigen Industrie.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB) Jägerstr. 65, 10117 Berlin Telefon: 030/206289-0, Telefax: 030/206289-50

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