Pressemitteilung | Virchowbund - Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Barmer-Diskussion zu Arzteinkommen ist Augenwischerei / Kassenpaläste zeigen die wahren Einkommensverhältnisse

(Berlin) - Zu den Vorwürfen der Barmer Ersatzkasse, Ärzte gehörten mit "einem Einkommen von etwa 195.000 Euro" zu den "Spitzenverdienern" erklärt der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, NAV-Virchow-Bund, Dr. Klaus Bittmann:

"Mit einer unsachlichen Einkommensdebatte betreibt die Barmer Augenwischerei. Wenn die ambulante Versorgung für die Barmer nur aus Ärzteverdienst besteht, verschließt sie die Augen vor den eigentlich drängenden Problemen und versagt bei der Verantwortung für die Versorgung ihrer Versicherten.

Das eigentliche Problem in der ambulanten Medizin ist die Tatsache, dass in zahlreichen Regionen für niedergelassene Hausärzte, aber auch für Fachärzte keine Nachfolger gefunden werden. Die Barmer sollte sich eher Gedanken machen, warum trotz eines mageren aber notwendigen Honorarplus´ die Versorgung in einigen Teilen der Republik auf der Kippe steht.

Mit einer Einkommensdiskussion jedenfalls werden diese Probleme nicht gelöst. Im Gegenteil: Die Barmer verschweigt ihren Versicherten, dass mit den `Arzteinkommen´ ganze Praxen finanziert werden, samt wirtschaftlichem Risiko und langjähriger Belastung durch hohe Investitionskosten. Zudem beschäftigen niedergelassene Ärzte mit Ihren `Einkommen´ rund 400.000 Arzthelferinnen.

Wichtig hingegen wäre es, den Arztberuf gemeinsam mit den Krankenkassen wieder attraktiv zu machen. Der erste Schritt wäre beispielsweise ein radikaler Abbau einer von tiefer Misstrauenskultur getragenen Kassenbürokratie.

Natürlich gehört eine angemessene Honorierung ebenfalls dazu, dass Menschen den Arztberuf wieder ergreifen. Aber wer sich ein Bild von den wahren Vermögensverhältnissen im Gesundheitswesen machen will, der sollte besser einmal auf die Glaspaläste der Barmer schauen."

Quelle und Kontaktadresse:
NAV-Virchow-Bund Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Bundesgeschäftsstelle Berlin Klaus Greppmeir, Hauptgeschäftsführer Chausseestr. 119b, 10115 Berlin Telefon: (030) 2887740, Telefax: (030) 28877413

(el)

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