Pressemitteilung | Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Bauindustrie auf dem Weg aus der Krise

(Schwerin) - „Die Stabilisierung der Baubranche in diesem Jahr ist ein reales Ziel. Nach elf Jahren Baukrise wachsen unsere Erwartungen jedoch nicht in den Himmel.“ Das sagte Klaus Hering, Präsident des Bauindustrieverbandes Mecklenburg-Vorpommern auf der heutigen (8. Juni 2007) Mitgliederversammlung des Verbandes in Hasenwinkel. Zwar konnte Hering für den Wirtschaftsbau positive Impulse in Aussicht stellen, aber der Wohnungsbau und vor allem der Öffentliche Bau bleiben schwach. „Wenn am Jahresende ein kleines Umsatzplus, stabile Beschäftigungszahlen und eine bessere Ertragslage stehen, dann wäre das ein wichtiger Schritt. Doch dafür muss sich einiges tun.“ so der Präsident.
„Die nötigen Reformen im Steuerrecht, in den Sozialsystemen, in der Bildung und der Verwaltung dürfen nicht länger verzögert werden. Das kann sich Deutschland nicht leisten“ forderte der Verbandschef stellvertretend für seine Unternehmerkollegen.

Die Bauindustrie sieht vor allem die öffentlichen Auftraggeber in der Pflicht. Land und Kommunen sichern schon seit Jahren den Erhaltungsbedarf bei Straßen nicht mehr ab. Auch die unterirdische Leitungsinfrastruktur ist teilweise in einem maroden Zustand. Dringend erforderliche Investitionen am Schienennetz, wie zum Beispiel zwischen Lübeck und Stralsund oder zwischen Rostock und Berlin werden immer weiter hinaus geschoben. „Erhalt und Ausbau der Infrastruktur sind eine Pflichtleistung. Hier zu sparen, widerspricht dem Gebot der Nachhaltigkeit und gefährdet die Zukunft“ mahnt Klaus Hering. Er mahnt zugleich mehr Bereitschaft an, für die Modernisierung der Infrastruktur Projekte in Öffentlich-Privater-Partnerschaft (ÖPP) zu planen und zu realisieren.

Probleme bereiten den Baubetrieben seit einiger Zeit auch Lieferengpässe und Preissteigerungen bei Baustoffen, Baumaterialien und teilweise auch bei Baumaschinen. Wachstumsmärkte in Asien sorgen für hohe Nachfrage und leere Lager. Kupfer und Kupferlegierungen haben sich innerhalb eines Jahres um 36 Prozent, Betonstähle um 23 Prozent und Bitumen aus Erdöl um 24 Prozent verteuert. Da Preisgleitklauseln kaum durchsetzbar sind, bleiben die Betriebe trotz seriöser Kalkulation oft auf den Mehrkosten sitzen. „Hier appellieren wir vor allem an die öffentlichen Auftraggeber, diese Risiken aus Materialpreissteigerungen mit zu tragen“ sagte Klaus Hering.

Ihre Mitgliederversammlung nutzte die Bauindustrie auch, um sich erneut im aktuellen Tarifkonflikt zu positionieren. „Wir haben dem Schlichterspruch zugestimmt und stehen zu unserem Wort. Bis zu einer endgültigen Einigung sollten wir den Tarifvorschlag des Schlichters anwenden“ empfiehlt der Verbandschef. „Einen Arbeitskampf können wir gegenwärtig überhaupt nicht gebrauchen.“

An die Adresse seiner Unternehmerkollegen richtete er auch den Appell, Aus- und Weiterbildung zu intensivieren. „Damit wird die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und drohendem Fachkräftemangel vorgebeugt“ argumentiert der Präsident. Auch für den Ingenieurnachwuchs muss von den Firmen wieder mehr getan werden.
In der Bauindustrie schaut man wieder nach vorn. Die Mitgliederversammlung in Hasenwinkel war jedenfalls von Zuversicht geprägt, denn „Bauen hat Zukunft“.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauindustrieverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Hauptgeschäftsstelle Pressestelle Werderstr. 1, 19055 Schwerin Telefon: (0385) 7418200, Telefax: (0385) 7418211

(bl)

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