Baukonjunktur: Start in das zweite Halbjahr missglückt
(Schwerin) - Eine Besserung der Situation am Bau ist nicht in Sicht. Die aktuellen Konjunkturdaten bestätigen den Abwärtstrend. Sinkende Auftragseingänge und immer weniger Baugenehmigungen geben keinen Raum für Optimismus. Pleiterekord, Kapazitätsabbau und Preisverfall sind die traurige Folge. Klaus Hering Präsident des Bauindustrieverbandes Mecklenburg-Vorpommern gab am 20. September gegenüber der Presse diese Einschätzung zur Lage der Bauwirtschaft.
Insolvenzen
Allein im ersten Halbjahr gab es in der Bauwirtschaft 292 Insolvenzen. So viel wie nie zuvor. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitraum 254, im Jahr 2000 sogar nur 158. Die Pleitewelle rollt. In den neuen Ländern geben etwa die Hälfte der Bauunternehmen an nicht mehr zu kostendeckenden Preisen zu arbeiten (ifo-Konjunkturtest).
Kapazitäten
Um 17,5 Prozent sank die Zahl der Beschäftigten. Anstelle 28.000 sind nur noch 23.000 Bauarbeiter in Lohn und Brot. Bei den Betrieben mit mehr als 20 Mitarbeitern beträgt der Rückgang sogar 19,3 Prozent. Nach der aktuellen ifo-Konjunkturumfrage planen 38 Prozent der Baufirmen in Ostdeutschland in den nächsten Monaten einen weiteren Stellenabbau. Zu den mehr als 18.000 arbeitslosen Bauarbeitern in Mecklenburg-Vorpommern werden weitere hinzukommen.
Auftragseingang
Gegenüber dem Vorjahr haben die Firmen Auftragseinbußen von 8,9 Prozent hinnehmen müssen. Der Wohnungsbau bricht völlig zusammen. Mehr als ein Fünftel (-21,5 Prozent) weniger Baunachfrage sind nicht zu kompensieren. Fehlende Kaufkraft, Leerstände und sinkende Wohnungsbauförderung zeigen deutlich Wirkung. Leider gibt es bisher noch keine positiven Impulse aus der Werterhaltung. Auch die öffentliche Baunachfrage sank gegenüber dem Vorjahr um 8,9 Prozent. Insgesamt fehlen Aufrträge im Wert von etwa 66 Mio. Euro.
Quelle und Kontaktadresse:
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