Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)

BDB kritisiert Streik der Schleusenwärter: "Auch nach fünf Jahren nichts dazugelernt!" / Verdi trifft die Falschen und schädigt seine eigenen Mitglieder!

(Duisburg) Im Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst hat Verdi für die Tage nach Ostern eine weitere Warnstreikwelle in vielen Bundesländern angekündigt. Auch die Binnenschifffahrt bekommt das derzeit zu spüren. Verdi hat die Schleusenwärter zu Streiks aufgerufen. Einzelne Schleusen im Bundesgebiet, unter anderem am Main, sind hiervon bereits betroffen, teilt der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) mit.

Das Binnenschifffahrtsgewerbe reagiert zunehmend genervt auf diese Aktion der Gewerkschaft:

Schleusen nicht zu bedienen und Schiffe dadurch an der Weiterfahrt zu hindern, bringt den Tarifabschluss - Verdi fordert sechs Prozent mehr Lohn - nicht eine Minute schneller, behindert aber die gesamte Logistikkette im Land. Aufgrund fehlender Umfahrungsmöglichkeiten an den Flüssen und Kanälen befinden die Schiffer sich hier vor den Schleusen in einer Art Geiselhaft. Es ist kurios, dass Verdi dies den Binnenschiffern antut, denn Verdi ist auch Tarifvertragspartner für das fahrende Personal in der Schifffahrt. Leider ist Verdi das Schicksal dieser Gewerkschaftsmitglieder total egal. Bereits beim letzten großen Schleusenwärterstreik im Jahr 2013 hatte der BDB die Gewerkschaft auf die massiven wirtschaftlichen Beeinträchtigungen der Binnenschiffer und ihrer Angestellten hingewiesen. Verdi hatte das bereits damals mit einem desinteressierten Achselzucken beantwortet. Die Gewerkschaft hat in fünf Jahren offenbar nichts dazugelernt.

Wie wenig Verdi sich um die Belange der besonders umweltschonenden Binnenschifffahrt und seiner anderen Gewerkschaftsmitglieder kümmert, zeigen die aktuellen Streiks am Main:

Dort herrscht zurzeit reger Schiffsverkehr, denn die dortigen Schleusen werden im Zuge von geplanten Unterhaltungsmaßnahmen in der Zeit vom 10. April bis 30. April außer Betrieb genommen und für den Schiffsverkehr gesperrt. Was vor dieser dreiwöchigen Sperre noch transportiert werden kann, befindet sich deshalb nun auf dem Weg durch den Main. Es zeugt von fehlendem Verantwortungsbewusstsein, wenn die Gewerkschaft in einer solchen, für die Mainschifffahrt ohnehin wirtschaftlich schwierigen Situation mutwillig das letzte Zeitfenster schließt, um wichtige und dringende Verkehre durchzuführen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) Jens Schwanen, Geschäftsführer Dammstr. 15-17, 47119 Duisburg Telefon: (0203) 80006-50, Fax: (0203) 80006-21

(cl)

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