BDB sieht erhebliche Probleme für die Binnenschifffahrt / Dortmund-Ems-Kanal bis in den Advent gesperrt
(Duisburg) - Obwohl gegenwärtig weder die Schadensursache noch der Schadensumfang hinreichend bestimmbar sind, gehen die Fachleute der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung davon aus, dass der am 11. Oktober 2005 bei km 23,2 Leck geschlagene und seitdem gesperrte Dortmund-Ems-Kanal selbst unter günstigen Voraussetzungen erst in der 50. Kalenderwoche, also ca. zwei Wochen vor Weihnachten, für die Schifffahrt wieder durchgängig befahrbar sein wird.
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) sieht deshalb erhebliche Probleme auf das Binnenschifffahrtsgewerbe zukommen, denn nun ist der direkte Schifffahrtsweg zwischen dem Rhein und dem Ruhrgebiet einerseits und den Häfen Norddeutschlands andererseits für fast zwei Monate weiterhin gesperrt. Wir hatten gehofft, dass sich die erste Ankündigung, den Kanal binnen drei bis vier Wochen wieder befahren zu können, bewahrheitet, erklärt BDB-Präsident Heinz Hofmann. Nicht nur die Binnenschifffahrt, auch unsere Kunden sind von dieser wichtigen Wasserstraße unmittelbar abhängig!.
Erschwerend kommt hinzu, dass seit dem 15. Oktober 2005 die einzige Umfahrungsmöglichkeit über niederländische Wasserstraßen, die Emsmündung und die Nordstrecke des Dortmund-Ems-Kanals nach einem Schiffsunglück gleichfalls oberhalb von Papenburg gesperrt ist. Erste Bergungsversuche des havarierten und nun völlig im Schlick versunkenen Schiffs sind fehl-geschlagen, so dass auch hier an eine kurzfristige Freigabe der gesperrten Strecke nicht zu denken ist. Über 150 Schiffe warten auf die Weiterfahrt. Liegende Schiffe kosten Geld, Liefertermine können unter Umständen nicht eingehalten werden. Und neue Frachtverträge, die in dieses Zielgebiet führen, können für die Zeit der Sperrung nicht abgeschlossen werden!. Mit diesen Worten umreißt BDB-Präsident Heinz Hofmann die aktuelle Problemlage.
Die gegenwärtige Situation zeigt, welche Versorgungsengpässe drohen, wenn auch nur eine einzige Wasserstraße ausfällt. Der BDB hat die Bundesregierung bereits mehrfach auf ein drohendes Systemversagen hingewiesen. Er erinnert deshalb an seine Forderung, endlich ausreichende Finanzmittel für Erhalt und Ausbau der deutschen Bundeswasserstraßen zur Verfügung zu stellen. Die Bundesregierung hat schon vor Monaten eingeräumt, dass die Haushaltsmittel nicht einmal ausreichen, um den gegenwärtigen Zustand zu erhalten. Einen ähnlichen Zwischenfall wie am Dortmund-Ems-Kanal, etwa wegen des Zusammenbruchs baufälliger Anlagen, darf es nicht geben!, lautet der dringende Appell des BDB-Präsidenten an die Verantwortlichen.
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(sk)
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