BDE wirbt um Rückkehr der Betriebe in Tarifgemeinschaft
(Köln) - Am Freitag dieser Woche (18. Februar) gehen die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft ÖTV und dem Arbeitgeberverband BDE um den Entgelttarifvertrag für die Beschäftigten in der privaten Entsorgungswirtschaft in die erste Runde. Betroffen davon sind mehr als 120.000 Männer und Frauen. Die ÖTV tritt mit einer 5-%-Forderung an. Die Große Tarifkommission des BDE bleibt bestrebt, das Lohnniveau den Marktgegebenheiten anzupassen, um damit die Wirksamkeit des Flächentarifvertrages wieder herzustellen.
Man wolle sich im Sinne des "Bündnisses für Arbeit" um einen "Abschluss mit Augenmaß" bemühen. Dieser müsse sich im Rahmen des Produktivitätszuwachses bewegen, der sich in den Unternehmen der Entsorgungswirtschaft deutlich anders entwickelt habe als im produzierenden Gewerbe, heißt es in Köln.
Zugleich wirbt der Bundesverband der deutschen Entsorgungswirtschaft intensiv um eine Rückkehr jener Mitgliedsfirmen, die in den letzten Jahren aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten sind. Eine "Konvoi-Lösung" wird vom neuen BDE-Vorstand angestrebt. Ein erster deutlicher Erfolg ist die Rückkehr der Rethmann-Firmen aus West, Ost, Süd und (erstmals auch) Nord in die Tarifgemeinschaft. Dem Beispiel dieses marktbedeutenden Unternehmens sollten, so hofft der Vorstand, möglichst viele andere Betriebe folgen. Nur so sei ein durchgängig qualitativ hochwertiges Entsorgungsniveau in Deutschland zu gewährleisten.
Die Bindung an den BDE-ÖTV-Tarif wird vor allem von solchen Entsorgungsbetrieben skeptisch betrachtet, die sich in strukturschwachen Gebieten einem Wettbewerb durch tarifungebundene Konkurrenten ausgesetzt sehen. Auch die Löhne der Tarifverträge, die die ÖTV mit dem Güterkraftverkehr abgeschlossen hat, liegen erheblich unter den BDE-Sätzen. Nicht wenige Entsorgungsfirmen greifen auf diese Tarifverträge zurück, obwohl sie von Rechts wegen nicht auf Entsorgungsdienstleistungen angewendet werden können.
Der BDE bleibt jedoch ein Verfechter des Flächentarifvertrages und hofft daher auf einen Abschluss in 2000, "der in die Zeit passt" und den Wiedereintritt von BDE-Firmen in den Arbeitgeberverband erleichtert.
Quelle und Kontaktadresse:
Pressekontakt: BDE, Dez. Öffentlichkeitsarbeit: Hanskarl Willms, Dipl.-Journ. Stefan Hülsdünker, Schönhauser Straße 3, 50968 Köln, Ruf: 0221/934700-31, Fax: 0221/934700.93, Quelle: BDE