BDI und BDB in einem Boot: Infrastrukturdefizite belasten gleichermaßen Wirtschaft und Binnenschiffahrt
(Duisburg) - Ein hohes Maß an Gemeinsamkeiten im Bereich der Binnenschiffahrtspolitik ergab sich bei einem Meinungsaustausch zwischen dem Ausschuß Binnenschiffahrt des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und dem Präsidium des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschiffahrt (BDB) in Duisburg. Die Bundesregierung stelle zu wenig Investitionsmittel für den Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur zur Verfügung, die Wettbewerbsverzerrungen auf internationaler Ebene benachteiligten die deutsche Binnenschiffahrt gravierend, und Frachtpreispolitik sei nicht Aufgabe der Berufsverbände, stellten die Teilnehmer übereinstimmend fest.
Ein leistungsfähiges Verkehrsgewerbe stellt für den Vorsitzenden des BDI-Ausschusses, Dr. Peter Langenbach, eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Wirtschaft dar. Dabei müßten der Binnenschiffahrt faire Rahmenbedingungen in einem freien und deregulierten Wettbewerb eingeräumt werden. Die Fokussierung der Politik auf die Bahn sei nicht unbedenklich, und nur eine funktionsfähige Infrastruktur könne die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Binnenschiffahrt garantieren. Der BDI unterstütze deshalb die Forderung nach Beseitigung von Infrastrukturdefiziten und Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen. Unverständlich sei, daß aus den UMTS-Milliarden nur Bahn und Straße bedacht würden.
BDB-Präsident Heinz Hofmann hatte zuvor deutlich gemacht, daß das Gewerbe die Grundfrachten schon seit Jahren für unzureichend halte und die Gasölpreiserhöhungen zu zusätzlichen Belastungen der Unternehmen geführt hätten. Die schlechte Ertragslage sei ein gravierendes Hemmnis für Modernisierungs- und Neubauinvestitionen. Er begrüße, daß seit geraumer Zeit von der Wirtschaft nicht mehr der Vorwurf erhoben werde, das Gewerbe würde unzureichende Angebote in Form von Logistikketten unterbreiten. Im Gegenteil, man müsse vermehrt feststellen, daß viele Verlader solche Angebote gar nicht wünschten, weil sie unter dem Gesichtspunkt der Kostenminimierung die einzelnen Glieder der Kette selbst zusammenstellen wollten. Übereinstimmend stellten die Teilnehmer auch fest, daß zu einer wünschenswerten Ausweitung des kombinierten Verkehrs auch ein Umdenkungsprozeß in den Häfen stattfinden müsse, was Arbeitszeiten, Kosten und Produktivität angehe. Eine höhere Dienstleistungsqualität würde allen am Verkehr Beteiligten erheblichen Nutzen stiften.
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Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB)
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