BdKEP Kongress und Messe sehr erfolgreich verlaufen
(Hamburg) - Der am letzten Samstag in Göttingen abgehaltene BdKEP Kongress war überraschend gut angenommen worden. Es war nach Kenntnis des BdKEP die erste größere und umfassende Veranstaltung im KEP-Bereich, die sich an kleinere und mittelständische Betriebe wendete. Einleitend wurden von Rudolf Pfeiffer die Möglichkeiten der Kooperationen zwischen den benachbarten Diensten Kurier und Brief aufgezeigt, die sich nach Erkenntnisse des BdKEP mittlerweile abzeichnen. Hervorzuheben sind hier die Nachmittagszustellungen für Kurierdienste durch Briefdienste, insbesondere durch die neuen Anforderungen der B2C-Zustellungen durch e-Commerce und die Nutzung der bestehenden Kurier-Overnight- Vernetzungen durch die Briefdienste, die beginnen, sich überregional zu vernetzen.
Zum Kongress waren Aussteller aus dem Bereich der Kurier-Kooperationen (NightLine Courier Logistik, OPC Overnight Parcel Courier, Overbruck
Courier) geladen und Hersteller für Frankier- und Sortieranlagen (Ascom-Hasler, Bell + Howell, Francotyp-Postalia, Siemens ElectroCom). Außerdem wurde die Briefsoftware Post-Office der Firma Logistik Software & Service Marko Jessen-Richardsen präsentiert, die nicht nur die Auftragsdaten, sondern auch die Arbeitzeiten/Arbeitslöhne der Mitarbeiter verwaltet, eine ganz wichtige Erleichterung der Betriebsorganisation im Bereich Briefdienst aufgrund der hohen Mitarbeiterzahlen.
Der Kooperationsgedanke als mittelständische Unternehmens-Chance gegen die Global Player wurde untermauert durch die neuesten Marktdaten für 1999/2000 der Manner-Romberg-Unternehmensberatung, vorgetragen von Robert Thyssen, die ein weiteres Wachstum der KEP-Branche (auch ohne e-Commerce) bestätigen konnten - ausgenommen im Bereich Direkt-Kurier.
Peter Quander, Leiter der Abteilung 2 (Postangelegenheiten) der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post trug die
Gesetzlichen Rahmenbedingungen durch das Postgesetz vor, insbesondere die Unmöglichkeit der gewerblichen Nutzung von Teilleistungen der Deutschen Post AG, da niemand gewerbliche Transporte im Bereich der Briefe unter 200 Gramm unternehmen kann, auch Kurierdienste nicht.
Berichte aus der großen Zeit der Privatpost- und Eilbotenanstalten (Messenger-Boy Institute) vor dem ersten Weltkrieg durch Horst Müller,
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Privatpost Merkur, lockerten die Atmosphäre ein wenig auf und machten durch die Präsentation von Briefmarken und vorgedruckten Postkarten anschaulich, welche Möglichkeiten bereits für der staatlichen Monopolisierung des Bereichs Brief am 1. April 1900 bestanden haben - bis zu 6 Zustellungen am Tag, Leipzig - Dresden am gleichen Tag.
Richtig lebendig wurde es noch einmal zu vorgerückter Stunde in der abschließenden Diskussion anlässlich des Vortrages von Rechtsanwalt
Christian Freiherr von Ulmenstein zur Frage der Rechtssicherheit im Geltungsbereich des Postgesetzes, das auch, was leicht übersehen wird,
Tätigkeiten des Kuriergewerbes regelt. Im Mittelpunkt stand die Auseinandersetzung um die Rechtsauffassung (Hinweis) der
Regulierungsbehörde, das höherwertige Postdienstleistungen mindestens auf einer Fläche von 2500 Quadratkilometern zu erbringen seien. Gerichte beurteilen dieses Kriterium bisher sehr unterschiedlich, was in einigen Fällen bereits schon zu Betriebsstillegungen geführt hat.
Die starke Resonanz auf den Kongress Kurier & Brief zeigt, dass der BdKEP als sachkompetenter Verband für mittelständische Unternehmen im Bereich der Kurier- und Briefdienste gilt, die Mittelstandsvertretung im Bereich KEP schlechthin ist und ihm die Vertretung der benachbarten Interessenlagen von Kurier- und Briefdiensten auch in Zukunft gelingen wird. Mit der Veranstaltung konnte auch gezeigt werden, dass KEP-Dienstleistungen - wie in anderen Wirtschaftszweigen auch - ohne den Mittelstand nicht möglich sind.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Kurier-Express-Paket-Dienste e.V. (BdKEP)
Eimsbütteler Chaussee 23
20259 Hamburg
Telefon: 040/4303374
Telefax: 040/4301490