Pressemitteilung | (AWO) Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.

Benachteiligte Jugendliche werden diskriminiert / Kritik an massiven Kürzungen bei Qualifizierungsmaßnahmen

(Bonn) - Die massiven Kürzungen von Qualifizierungsangeboten im Vorgriff auf die Hartz-Reformen durch die Bundesanstalt für Arbeit hat die Konferenz der Landes- und Bezirksgeschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (AWO) kritisiert. Vor allem benachteiligte Jugendliche werden dadurch diskriminiert.

Durch die Kürzungen seit Beginn dieses Jahres werde nicht nur den benachteiligten Jugendlichen die Chance auf Arbeit genommen. Gleichzeitig werden bestehende Strukturen der Träger von Qualifizierungsmaßnahmen flächendeckend zerschlagen", erklärt AWO-Bundesgeschäftsführer Rainer Brückers. Dies sei auch für die geplante Umsetzung der Hartz-Reformen eine fatale Entwicklung, weil die künftigen "Job-Center" existenziell auf kompetente Anbieter von Qualifizierungsmaßnahmen angewiesen seien.

Der Bundesanstalt für Arbeit wirft die AWO einen Politikwechsel vor, der ausschließlich bestimmt werde von kurzfristigen Einsparungen. "Die flächendeckenden Kürzungen der Bundesanstalt sowie der Länder und Kommunen treffen die berufliche Integration insbesondere benachteiligter Jugendlicher und Erwachsender ins Mark", so Brückers. Dies führe zu langfristigen Folgekosten und habe unabsehbare soziale Konsequenzen.

Verlierer seien alle, die den neuen Anforderungen nach rascher Vermittlung aus individuellen und sozialen Gründen nicht entsprechen können. Sie werden vor allem diskriminiert durch den Abbau von Qualifizierungsmaßnahmen, zeitliche Beschränkungen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), weg brechende Kofinanzierungen durch Länder und Kommunen oder die Ausgrenzung von Jugendlichen ohne Leistungsbezug aus berufsvorbereitenden Lehrgängen.

Die AWO kritisiert nicht die Ziele und beschlossenen Maßnahmen der Hartz-Reform, sondern ihre Umsetzung. Der Wohlfahrtsverband fordert deshalb:

- Übergangsregelungen bis zur Arbeitsaufnahme der Job-Center.

- Sicherstellung notwendiger Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen insbesondere für benachteiligte Jugendliche.

- Kooperation in der Umsetzung des Hartz-Konzeptes zwischen Politik, Arbeitsverwaltung und Trägern arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. (AWO) Oppelner Str. 130, 53119 Bonn Telefon: 0228/66850, Telefax: 0228/66852 09

NEWS TEILEN: