Pressemitteilung | KZV Berlin - Kassenzahnärztliche Vereinigung

Berliner Zahnärzte gegen Selektivverträge der Krankenkassen

(Berlin) - Gemeinsam und entschlossen widersetzen sich die Berliner Zahnärzte den Selektivverträgen der Krankenkassen. Bisher konnte jeder Versicherte den Zahnarzt seines Vertrauens frei auswählen, unabhängig davon, welcher Krankenkasse er angehörte. Das wird mit den Selektivverträgen zum Beispiel der DAK (Deutsche Angestellten Krankenkasse) anders. Denn hier schreibt die Krankenkasse über eine zwischengeschaltete Managementfirma vor, zu welchem Zahnarzt der Patient gehen soll. Das widerspricht dem Prinzip der freien Arztwahl massiv.

Auf der anderen Seite muss sich der Zahnarzt an eine Krankenkasse bzw. an eben diese Managementgesellschaft, nämlich die Idento GmbH, binden. Diese Managementgesellschaft schreibt dem Zahnarzt zwingend vor, welches Zahnlabor er mit den anstehenden Arbeiten beauftragen muss. Dabei handelt es sich um die IMEX Dental und Technik GmbH in Essen, die wiederum mit chinesischen Importen arbeiten, obwohl die deutsche Zahntechnik weltweit führend ist. Der Zahnarzt selbst hat keine Möglichkeit mehr, die Qualität des Labors zu überprüfen!

Die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Berlin lehnt den Selektivvertrag der DAK, einiger Betriebskrankenkassen und der BIG direkt gesund mit der Indento GmbH und Ihrem Onlineportal dent-net als kollegenfeindlich und patientenschädlich ab und hat dies in einer Resolution formuliert.

Selektivverträge zerstören mittelfristig die seit Jahrzehnten in Form der Körperschaften erfolgreich entwickelten Strukturen der zahnärztlichen Selbstverwaltung. Eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung der Patienten kann im Selektivvertrag nicht sichergestellt werden.

Die Vertreterversammlung warnt vor der Marktübermacht der Kassen und deren Vertragsapparaten, die von einer Fusion zur nächsten immer größer werden und den Praxen die Daumenschrauben anlegen. Es liegt auf der Hand, dass der Zahnarzt in solchen Vertragskonstrukten schnell zum schlecht bezahlten Kassenhandlanger mutiert. Leidtragende sind die Patienten!

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin -Körperschaft des öffentlichen Rechts - Pressestelle Georg-Wilhelm-Str. 16, 10711 Berlin Telefon: (030) 89004-183, Telefax: (030) 89004-102

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