Berufsbildungsbericht 2010 / Rosenberger: Qualität der Ausbildung muss verbessert werden
(Hamburg) - "Auch die Betriebe müssen umdenken und die Qualität der Ausbildung verbessern. Den Bewerberinnen und Bewerbern hilft es wenig, wenn die Bundesregierung in ihrem heute vorgestellten Berufsbildungsbericht trotz sinkender Anzahl der betrieblichen Ausbildungsplätze die Situation schönredet und auf die rückläufigen Bewerberzahlen vertraut", so Michaela Rosenberger, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Obwohl mehr als 80.000 Jugendliche noch immer einen Ausbildungsplatz suchten, klagten immer mehr Branchen über unbesetzte Ausbildungsstellen. "Das hat brancheninterne Gründe", so Rosenberger. "Insbesondere das Gastgewerbe und das Bäckerhandwerk profitierten von dem Überangebot an Bewerberinnen und Bewerbern in den vergangenen zehn Jahren. Mit abnehmender Bewerberzahl sind für viele Jugendliche jedoch auch wieder Ausbildungsqualität und zukünftige Arbeitsbedingungen entscheidend. Hier belegen jedoch das Gastgewerbe und das Bäckerhandwerk laut DGB-Ausbildungsreport die letzten Plätze. Im Gastgewerbe und Bäckerhandwerk werden Auszubildende oft als billige Arbeitskräfte eingesetzt. Das rächt sich jetzt, wenn die Betriebe um Bewerber konkurrieren müssen. Ein Indiz für die Ausbildungsqualität und die Arbeitsbedingungen ist es, dass 39 Prozent der Restaurantfachleute und 38 Prozent der Köche ihre Ausbildung vorzeitig abbrechen und 45 Prozent der Absolventen nach erfolgreicher Abschlussprüfung die Branche verlassen."
Notwendig sei eine schnelle Verbesserung der Ausbildungsqualität und der Arbeitsbedingungen. "Wer gute Auszubildende haben will, muss auch gute Ausbildung und anständige Entlohnung bieten. Hierzu gehört es eben auch, schwächeren Bewerbern mit unterstützenden Maßnahmen zu helfen, statt dieses nur ewig zu beklagen. Wir sind bereit, gemeinsam mit den Arbeitgebern, diese Situation zu verbessern", signalisierte Rosenberger.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro
Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin
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