Bessere Bildung statt Betreuungsgeld
(Berlin) - Zur Diskussion um die Einführung und Ausstattung eines Betreuungsgeldes erklären Arbeitgeber-Präsident Dr. Dieter Hundt und DGB-Vorsitzender Michael Sommer:
"Die Einführung eines Betreuungsgeldes für Mütter und Väter, die keinen Betreuungsplatz für ihr ein- bis dreijähriges Kind in Anspruch nehmen, passt nicht in unsere Zeit und ihre Herausforderungen: Es setzt bildungs- und arbeitsmarktpolitisch die falschen Signale.
In der Bildungsforschung besteht Konsens, dass die frühe Förderung von Kindern in einer Bildungseinrichtung von fundamentaler Bedeutung ist für ihre weiteren Bildungs- und damit auch Berufschancen. Daher ist der quantitative und qualitative Ausbau der Kindertageseinrichtungen zu Bildungseinrichtungen notwendig. So können Kinder früh und systematisch gefördert werden. Es ist kontraproduktiv, wenn der Staat Eltern subventioniert, die ihre Kinder nicht in öffentliche Bildungseinrichtungen schicken. Statt ein Betreuungsgeld einzuführen, ist es sinnvoller und zielführender, in die Infrastruktur, also in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, zu investieren.
Das Betreuungsgeld widerspricht dem erklärten Ziel der Bundesregierung, die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen, den beruflichen Wiedereinstieg zu erleichtern und den Frauenanteil in Führungspositionen zu steigern. Es schafft vielmehr einen Anreiz, dem Arbeitsmarkt fernzubleiben. Einkommens- und Karrierechancen verschlechtern sich erheblich, wenn Eltern über längere Zeit nicht erwerbstätig sind. Das kann nicht der politische Wille der Bundesregierung sein. Eltern wollen heute ihre berufliche Entwicklung kontinuierlich fortsetzen und brauchen dafür Unterstützung durch ein hochwertiges Angebot an Kinderbetreuung."
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