Pressemitteilung | Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL)

BGL fordert mehr Wettbewerb auf deutschen Schienen

(Frankfurt am Main) – Das deutsche Güterkraftverkehrsgewerbe will leistungsfähigere Eisenbahnen. Diese Forderung stellt der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung, dem über 15.000 Straßentransportunternehmen angehören, im Vorfeld der Länderverkehrsminister-Konferenz am 03. und 04. November 1999 in Saarbrücken auf. Hierzu müßten allerdings Streckenmonopole und “grandfather-rights” auf der Schiene beseitigt werden.



Um die prognostizierten Transportmengenzuwächse der nächsten Jahre bewältigen zu können, sei ein leistungsfähigeres “System Eisenbahn” als es die quasi-monopolistische DB AG zur Zeit mit gravierenden Leistungsmängeln und grotesker Preispolitik offeriere eine wertvolle Ergänzung zum Straßengüterverkehr. Was der DB AG noch weitestgehend fehle, sei ein spürbarer Konkurrenzdruck, der z.B. die Unternehmen des Straßengüterverkehrs zu täglichen Höchstleistungen und unbedingter Kundenorientierung und damit letztlich auch zu steigenden Marktanteilen geführt habe.



Es sei ein in Deutschland verbreiteter Irrtum – so der BGL weiter -, daß man das “System Eisenbahn” mit dem “Unternehmen DB AG” gleichsetze, weswegen hierzulande viele über finanzielle Wohltaten für die DB AG nachdenken, wenn sie eigentlich das “System Eisenbahn” voranbringen wollten. Dies führe jedoch eher dazu, den Staatsmonopolisten noch träger zu machen. Nur ernsthafte Konkurrenz könne Bewegung in den Eisenbahnmarkt bringen und damit das “System Eisenbahn” effizienter und für mögliche Kunden attraktiver machen. Es gebe großes Interesse von Logistikunternehmen, in Eigenregie auch mit Eisenrädern Geld zu verdienen. Bisher verhindere das Zugangs- und Trassenpreis-System allerdings den Wettbewerb.



Von einem “diskriminierungsfreien Zugang konzernfremder Bahnen zum Streckennetz”, wie es so schön im Geschäftsbericht 1998 der DB AG heißt, könne jedenfalls keine Rede sein. Zwar werde gerne von mehr als 130 Privatbahnen auf den Schienen der DB AG als Beweis für großen Wettbewerb gesprochen; allerdings errechnete das DIW für 1997 an Entgelten für die Trassennutzung 9,8 Mrd. DM, wobei jedoch der für die Trassenvermarktung an Privatkunden zuständige Konzernbereich DB Netz nach eigenen Angaben 1997 nur 156 Mio. DM Umsatz (1998: 235 Mio. DM) – also rund zwei Prozent - beisteuerte.



Vor diesem Hintergrund begrüßt der BGL die Planungen zur Einführung einer Regulierungsbehörde, die den Zugang zum deutschen Schienennetz transparent und fair ermöglicht.

Die Anforderungen an den Transportmarkt der Zukunft meisterten Straße und Schiene am besten mit- und nicht gegeneinander – und “Schiene” sei in Zukunft hoffentlich nicht automatisch und nahezu ausschließlich gleich “DB AG”.

Quelle und Kontaktadresse:
BGL

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