Pressemitteilung | Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)

Bilanz des Autojahres 2000 im Minus - Verdrängungswettbewerb nimmt zu

(Bonn) - Der zunehmende Druck auf die Rendite im Kfz-Gewerbe wird das Automobiljahr 2000 mit "Bilanzen im Minus" abschließen lassen. Rolf Leuchtenberger, Präsident des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes, befürchtet einen weiteren Renditeverfall. Vor allem die konjunkturelle Talfahrt und die gestiegenen Kosten auf Handelsseite im Neuwagengeschäft seien für ein Jahresergebnis ursächlich, das - so wörtlich - "unsere Erwartungen in keiner Weise erfüllen konnte". Lediglich im Service sei real mit einer "schwarzen Null" zu rechnen.

Nach vorläufigen Ergebnissen schreibe die Branche eine Umsatzrendite vor Steuern von knapp einem Prozent. Dabei liege das Ergebnis des Neuwagenhandels unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Das erwartete zweistellige Minus im Pkw-Verkauf habe vor allem in der Phase anhaltender Strukturveränderungen und Unsicherheiten über die Gruppenfreistellungsverordnung das Klima im mittelständischen Kfz-Gewerbe weiter belastet.

In diesem Zusammenhang begrüßte Leuchtenberger die klaren Signale aus der Automobilindustrie, der Gruppenfreistellung auf der Grundlage der bis zum 30. September 2002 geltenden Kfz-GVO 1475/95 eine Zukunft zu geben. Wörtlich: "Wir brauchen planbare und sichere Rahmenbedingungen, die an die Erfordernisse der Zukunft angepasst werden".

Kritisch ging Leuchtenberger auf den wachsenden Investitionsdruck der Hersteller und Importeure ein. In dieser unsicheren Phase brauche der investierende Betrieb einen Zeitrahmen, der "reale Chancen zur Amortisation des Invest" gebe.

Das Kfz-Gewerbe mit seinen derzeit 48.000 Betrieben und knapp 530.000 Beschäftigten sehe das kommende Automobiljahr in der Erwartung auf eine verhalten anziehende Inlandsnachfrage. Die Prognose im Neuwagenverkauf mit einem Plus von rund fünf Prozent sei eine "Markteinschätzung zwischen Hoffen und Bangen". Erste Impulse der Steuerreform würden bereits durch die dritte Stufe der Öko-Steuer egalisiert mit der Konsequenz, dass der private Konsum kaum stabile Nachfragetendenzen entwickeln könne. Der Verband gehe dennoch davon aus, dass in 2001 rund 3,6 Millionen neue Pkw zugelassen werden könnten. Es bleibe abzuwarten, ob der Anstieg im Auftragseingang wie im November stabil werde.

Der bereits bestehende Verdrängungswettbewerb im Kfz-Gewerbe werde in der zweiten Jahreshälfte durch den vom Bundeskabinett beschlossenen Wegfall des Rabattgesetzes und der Zugabeverordnung an Schärfe gewinnen. Der ungleiche Kampf Groß gegen Klein lasse weitere Insolvenzen befürchten. Leuchtenberger forderte Bundestag und Bundesrat bei den weiteren Beratungen und Beschlüssen auf, wesentliche Punkte aus der Zugabeverordnung in das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb zu übernehmen.

Im Werkstattgeschäft erwartet der Präsident des Kfz-Gewerbes für das neue Automobiljahr eine marginale Abschwächung, im Gebrauchtwagenverkauf könne auf einem unbefriedigenden Mengen- und Preisniveau ein leichter positiver Trend eintreten.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) Franz-Lohe-Str. 21 53129 Bonn Telefon: 0228/91270 Telefax: 0228/9127150

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