Bildungspolitik: Koalitionsbeschlüsse lassen Willen zur Qualitätssteigerung bei Schulen erkennen / Inkonsequente Schlussfolgerungen aus PISA
(Schwerin) - Die Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. begrüßt den in den Koalitionsbeschlüssen erkennbaren Willen zur Qualitätssteigerung der Leistungen von Schulen. Dazu gehört der Ausbau von Ganztagschulen, das Bekenntnis zu bundesweiten Bildungsstandards und das Vorhaben, mit Berlin-Brandenburg gemeinsam Rahmenpläne für die Grundschule zu entwickeln.
Vereinbarungen, die zeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern vor allem aus PISA die notwendigen Schlussfolgerungen gezogen hat, werden von Dr. Ute Thomas, für Bildungspolitik zuständige Geschäftsführein der VU, jedoch vermisst.
Die vorgesehene Präzisierung eines Landesprogramms Qualitätsschule ist längst überfällig. Es geht aber nicht nur um eine Präzisierung auf dem Papier, so Thomas am 18. Oktober in Schwerin, sondern um eine tatsächliche Umsetzung des schon bestehenden Konzeptes für Qualitätssicherung und -entwicklung im Schulalltag. Hier ist in den letzten Jahren so gut wie nichts passiert.
Die Dachorganisation der Wirtschaft begrüßt den Beschluss, die Lehrerweiterbildung zu verbessern. Eine zentrale Schlussfolgerung aus PISA ist aber, dass die Lehrerfortbildung zur didaktisch-methodischen und diagnostischen Befähigung der Lehrer grundsätzlich auf den Prüfstand muss. Mecklenburg-Vorpommern braucht daher ein neues, in sich geschlossenes Fort- und Weiterbildungskonzept für Lehrer, das auch solche in die Zukunft weisende Schwerpunkte wie Personalmanagement an den Schulen enthält. Die Professionalität der Lehrkräfte ist der Dreh- und Angelpunkt, um die Qualität der Schulbildung sicher zu stellen. Dazu brauchen Schulen auch einen eigenen Finanztopf für Lehrerfortbildung.
Mit Blick auf die Regionale Schule ist das eine Notwendigkeit, so Thomas, ansonsten wird die Regionale Schule keine berufsvorbereitende Alternative zum Gymnasium, sondern eine ´Restschule´, in der leistungsstärkere Realschüler nicht die notwendige Förderung erhalten.
Qualitätsschule heißt vor allem aber auch interne Qualitätsüberprüfung in der Schulpraxis. Hier steht Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu anderen Bundesländern noch völlig am Anfang. Die Wirtschaft vermisst dazu klare Beschlüsse. Schulleitungen müssen in die Lage versetzt werden, in einem ständigen Prozess die eigenen Leistungen zu überprüfen. Dazu ist von der Wirtschaft und Vertretern von Lehrerverbänden eine interaktive Software auf CD-Rom entwickelt worden, die auch in den Schulen von MV Anwendung finden sollte.
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