BITKOM feiert einjähriges Bestehen
(München) - Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) hat in München sein einjähriges Bestehen gefeiert. Bundeskanzler Gerhard Schröder sowie 1.500 Gäste aus Politik und Wirtschaft nahmen an der Veranstaltung im Rahmen der Messe Systems teil. BITKOM-Präsident Volker Jung zog in seiner Ansprache eine positive Bilanz des ersten Jahres. Dem BITKOM sei es gelungen, die bislang stark zerklüftete Verbandslandschaft im Bereich der Informations- und Kommunikationswirtschaft (ITK) deutlich zu straffen. Der BITKOM vertritt inzwischen 1.250 Unternehmen mit 230 Milliarden DM Umsatz und mehr als 750.000 Beschäftigten. "Hiermit ist der BITKOM bereits ein Jahr nach seiner Gründung Europas Branchenverband Nr. 1", freut sich Jung. An die Politik richtete Jung die Forderung, das Bildungssystem schnellstmöglich einer tiefgreifenden Strukturreform zu unterziehen und eine gezielte Einwanderungspolitik einzuleiten.
Mit einem durchschnittlichen Wachstum von 10% pro Jahr trage die ITK-Branche entscheidend zur Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und des Arbeitsmarkts bei. Jedes Jahr würden in de Branche 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Jung betonte, dass das Wachstum noch höher sein könnte, würden ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen. In Europa fehlen zurzeit rund 1,9 Millionen IT- und E-Business-Spezialisten. Diese Qualifikationslücke wird bis zum Jahr 2003 auf rund 3,8 Millionen anwachsen. Der Wirtschaft entgeht hierdurch ein zusätzlicher Wachstumseffekt von bis zu 3% p.a..
Die Greencard böte die Möglichkeit, in Deutschland zumindest einen Teil des akuten Arbeitskräftebedarfs zu decken. Darüber hinaus aber brauche man eine tiefgreifende Reform des Bildungssystems und eine gezielte Einwanderungspolitik. Dieses Thema dürfe jedoch nicht auf der Wahlkampfbank geschlachtet werden. Jung: "Wir wollen einen Wettbewerb der Ideen und Konzepte. Was wir nicht wollen, ist ein Wettbewerb der Populismen." Kritik übte Jung an der steigenden Abgabenbelastung durch zusätzliche Urheber- und Entsorgungsabgaben sowie Rundfunkgebühren für PCs. Jung: "In den USA gibt es das Internet zum Nulltarif und in Deutschland diskutieren wir über Rundfunkgebühren im Web und Urheberabgaben auf Handys. Da darf sich niemand wundern, wenn die USA weiterhin ein paar Schritte voraus sind." Jung betonte die Notwendigkeit, das Urheberrecht an die digitalen Technologien anzupassen. Durch den aktuellen Ansatz, pauschal alle Geräte mit zusätzlichen Abgaben zu belegen, würde jedoch nicht der Urheberschutz gestärkt. Vielmehr würde die Branche kollektiv in Haft genommen. "Eine solche Initiative gibt es in keinem anderen Land der Welt mit Ausnahme Österreichs", kritisierte Jung.
Die weitere Entwicklung des BITKOM schätzte Jung erfolgversprechend ein. BITKOM bietet den Unternehmen der ITK-Branche u.a. mehr als 50 Arbeitskreise, 200 Veranstaltungen pro Jahr, Messegemeinschaftsstände, Beratungsleistungen und praktische Unterstützung im Tagesgeschäft.
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