Pressemitteilung | (BKK) Betriebskrankenkassen Landesverband Hessen KdöR

BKK Innovationspreis: „Hat Alter(n) noch Zukunft?“ / Wer rastet – der rostet!

(Frankfurt am Main) – Bereits seit 2001 prämieren die hessischen Betriebskrankenkassen studentische Diplom-, Magister- oder Doktor-Arbeiten mit dem BKK-Innovationspreis Gesundheit. Thema im sechsten Ausschreibungsjahr 2005/2006 war die Fragestellung „Hat Alter(n) noch Zukunft?“. Studenten der Universitäten und Fachhochschulen waren bundesweit aufgefordert, neue Denkweisen und Handlungsmuster zur Verbesserung der Versorgungsqualität im Gesundheitswesen zu entwickeln und deren Praxistauglichkeit zu skizzieren. Am Dienstag (13. Februar 2007) wurden im Frankfurter Römer die Gewinner und deren Arbeiten vorgestellt:

1. Preis für Trainingsprogramm im Altenheim:

Den mit 3000 Euro dotierten 1. Preis erhalten Simone Lautersack und Tobias Henken von der Universität Karlsruhe. In ihrer Arbeit „Auswirkungen eines psychomotorischen Trainingsprogramms mit Bewohnern eines Altenpflegeheims“ haben sie festgestellt, dass es für den möglichst langen Erhalt der Alltagsfunktionen enorm wichtig ist gezielte Bewegungsprogramme auch in Altenpflegeheimen anzubieten, denn „Wer rastet – der rostet!“. Untersucht wurde der Einfluss eines auf die Bewohner eines Altenheimes ausgerichtete Trainingsprogramms auf die physischen und kognitiven Faktoren der Bewohner. Schwerpunkte bei den physischen Faktoren waren die Verbesserung bzw. Erhaltung von Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Bei den kognitiven Faktoren (Wissen, Verstehen, Denken) wurden primär Gedächtnisleistungen sowie situationsbezogene Faktoren betrachtet. Mit diesem psychomotorischen Trainingsprogramm wurden die leistungsbestimmenden Faktoren der Alltagsfunktionen gezielt gefördert. Die Ergebnisse der Arbeit decken sich mit aktuellen Erkenntnissen der Altersforschung und machen deutlich, dass in jedem Lebensalter durch körperlich-sportliche Betätigung ein Trainingserfolg und damit eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden kann.

2. Preis für Gesellschaftliche Integration:

Den mit 1500 Euro dotierten 2. Preis erhält Dr. Dörte Naumann für ihre Arbeit „Gesellschaftliche Integration und Mitwirkung im Kontext des hohen Alters“. Die Fallstudie zeigt, dass gerade wegen der typischen körperlichen und seelischen Verletzlichkeiten älteren Menschen mit Sensibilität und Fingerspitzengefühl begegnet werden muss. Gesellschaftspolitische Interventionen müssen insbesondere auf die Erleichterung der selbständigen Lebensführung abzielen. Nicht Bevormundung sondern Emanzipation und Integration sind Erfolgsfaktoren für ein generationenübergreifendes Miteinander. Sehr eng verbunden ist dies mit dem Zeit- und Kraftaufwand älterer Menschen für eine selbständige Lebensführung.

3. Preis Gesundheitsgerechtes Wohnen im Alter:

Den 3. Preis (500 Euro) erhalten Francisca Cifuentes und Andrea Weber von der Fachhochschule Berlin für „Gesundheitsgerechtes Wohnen im Alter – Interventionsbereiche für Prävention und Gesundheitsförderung“. Das Setting „Wohnung und Wohnumfeld“ spielt eine entscheidende Rolle für gesundes Altern. Denn die meisten älteren Menschen wünschen sich so lange wie möglich in ihrem gewohnten Zuhause zu bleiben. Damit alte Menschen die hierfür notwendige Alltagskompetenz behalten können muss die Umwelt barrierefrei sein. Alte Menschen profitieren aber nicht nur von einer optimalen Umgebung. Sie stellen gleichzeitig auch eine Ressource für ihr Umfeld dar.

Der Vorstandsvorsitzende des BKK Landesverbandes Hessen lobte Qualität und Aktualität der eingereichten Arbeiten. Zusammenfassend stellt er fest, „Die Ergebnisse der Arbeiten zeigen, dass die Konzeption eines umfassenden und übergreifenden Präventionsprogramms für ältere Menschen nötig und gewinnbringend ist. Prävention fängt sicher nicht erst im Alter an. Studien belegen aber, dass in Deutschland durch eine Verbesserung der Gesundheit im Alter ein Hinausschieben der Morbidität um bis zu 10 Jahre möglich ist."

Quelle und Kontaktadresse:
BKK Betriebskrankenkassen Landesverband Hessen KdöR Pressestelle Stresemannallee 20, 60596 Frankfurt am Main Telefon: (069) 963790, Telefax: (069) 96379100

(el)

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